Penis-Künste und Mumu-Musik

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Genial Genital!Penis-Künste und Mumu-Musik

In den Casting-Sendungen zeichnet sich ein eindeutiger Trend ab: Genitalien haben Talente. Mit dem besten Stück werden Bilder gemalt und Klavier gespielt. Auch mit der Mumu wird geflötet.

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Auch in der diesjährigen «Supertalent»-Staffel bleiben die Zuschauer nicht verschont: Immer mehr Kandidaten kennen überhaupt keine Schamgrenze mehr und glauben, ihre intimsten Körperregionen würden die grössten Talente bergen.

In der «Supertalent»-Show vom 15. Oktober präsentierte die New Yorkerin Amy Gordon ihr grösstes Talent, das Flötespielen. Nun denken sich wahrscheinlich viele, das sei nichts Aussergewöhnliches. Doch da kommt jetzt ein «Supertalent»-tauglicher Twist ins Spiel. Die amerikanische Nationalhymne wurde nicht etwa mit dem Mund, sondern mit der Muschi gespielt (das behauptet zumindest die Künstlerin). Und zuletzt auch aus dem Hintern geflötet. Schockierend? Wir sollten eigentlich schön längst abgehärtet sein.

Auch Furzen kann ein Talent sein

Den Anfang dieses Trends machte «Supertalent»-Kandidat Paul Oldfield anno 2009. Der 43-Jährige nannte sich selbst Mr. Methan und furzte frisch von der Leber Musik-Klassiker wie «An der schönen blauen Donau» aus seinem Hintern. Chef-Juror Dieter Bohlen wusste diese Darbietung mit einem «Du hast die Töne besser getroffen als so mancher Sänger» zu würdigen.

Penisse mögens kreativ

Ein Jahr später machte dann Tim Patch von sich reden. Der selbst ernannte «Pricasso» malte auf der RTL-Bühne mit seinem besten Stück ein Frauenportrait und brachte das weibliche Publikum dazu, beschämt wegzuschauen, und die Männer zum inbrünstigen Grölen. Die Frage des ehemaligen «Supertalent»-Jurors Bruce Darnell, wie man auf so eine blöde Idee komme, beantwortete Dieter Bohlen gleich selbst: «Der Mann ist 61. Wenns nur noch rumhängt, was soll man dann mit dem Ding machen?» Sylvie van der Vaart gefiel die Darbietung nicht, sie wurde aber von den zwei männlichen Jury-Mitgliedern überstimmt und der rüstige Australier schaffte es eine Runde weiter.

Weil sich die Casting-Show wohl in jeder Staffel in den Skurrilitäten steigern muss, gab es dieses Jahr bereits zu Beginn eine genital-geniale Showeinlage. Ingo Frasch und Stefan Häussler zeigten, dass man(n) mit dem besten Stück auch Klavier spielen kann, was Jurorin Motsy Mabuse mit einem: «Die sind nackig und die Eier hängen bis zum Knie», kommentierte. Obwohl sich die Penis-Piano-Artisten später als Fake herausstellten, hinterliess diese Show-Einlage beim Publikum einen bleibenden Eindruck.

Und was ist wohl die Moral von der Geschicht? Entweder man zappt weg, oder eben nicht.

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