Auf CVP-WahltreffenDarbellay nennt SVP eine «Sekte von Debilen»
Grober Fauxpas des CVP-Präsidenten: Zuerst bezeichnete Christophe Darbellay die SVP als Schwachköpfe – und dann versuchte er sich herauszureden.
Christophe Darbellays Rede bei der Wahlveranstaltung der Unterwalliser CVP.
Bei einer Wahlveranstaltung der Unterwalliser CVP vom vorletzten Dienstag zeigte sich Christophe Darbellay angriffig. In einer Rede bezeichnete er die Konkurrentin SVP als eine «Sekte von Debilen». Als ihn das Lokalfernsehen Canal 9 nach der Rede auf die starken Worte ansprach, stritt er zuerst alles ab: Die Journalisten hätten nicht aufgepasst oder würden absichtlich seine Worte verdrehen. Erst als diese ihm den Videobeweis zeigten, gab der CVP-Präsident seine Aussage zu. «Als Sekte bezeichne ich die SVP, weil sie nicht wie eine normale politische Partei funktioniert», erklärte er, und später rechtfertigte er sich in der Zeitung «Le Temps», die Äusserung sei in der Hitze des Gefechts gefallen. SVP-Präsident Toni Brunner bleibt locker: Er nehme die Beschimpfung Darbellays nicht allzu ernst, sagt er gegenüber 20 Minuten. «Solche Aussagen fallen früher oder später auf denjenigen zurück, der sie rauslässt.»
Kommunikationsexperte Marcus Knill wertet den Fall als «ganz peinlichen Ausrutscher». Die Hitze des Gefechts sei keine Entschuldigung: «Für einen Profi gilt, dass er auch in einer hitzigen Situation zuerst denkt und dann erst spricht.» Vor allem hätte sich Darbellay nicht rausreden dürfen. «Wenn der Mist einmal gebaut ist, gibt es nur einen Weg: sofort zugeben und sich entschuldigen. Alles andere macht die Sache nur noch schlimmer.» (amr/20 Minuten)