Ahmadinedschad kündigt Botschaft an das amerikanische Volk an
«Wir machen einen klaren Unterschied zwischen dem amerikanischen Volk und der amerikanischen Regierung, die nach meiner Überzeugung dem Ansehen Amerikas schweren Schaden zugefügt hat», sagte der iranische Präsident.
Im Atomstreit mit dem Westen hat der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad eine Botschaft an das amerikanische Volk angekündigt. Dies werde bald geschehen, sagte er am Dienstag an einer Medienkonferenz, die live im Fernsehen übertragen wurde.
Ahmadinedschad liess offen, auf welchem Weg er die Botschaft übermitteln will. Sein Vorgänger Mohammad Chatami hatte sich anfang 1998 über den Nachrichtensender CNN an das amerikanische Volk gewandt, ohne das dies zu einer Verbesserung der Beziehungen beider Länder führte.
Der direkte Kontakt ist zwischen beiden Staaten seit 1979 unterbrochen. Derzeit sucht Washington nach einer neuen Strategie für den Nahen Osten. US-Präsident George W. Bush beharrt aber bisher darauf, der Iran müsse zunächst Vorbedingungen erfüllen, vor allem sein umstrittenes Urananreicherungs-Programm einstellt.
Ahmadinedschad erklärte dazu am Dienstag, der Iran werde bis Ende des iranischen Jahres (20. März 2007) im Besitz umfassender Nukleartechnik sein. Bis dahin will der Iran mehrere tausend Zentrifugen zur Urananreicherung in Betrieb haben.
Experten bezweifeln, dass ihm dies angesichts technischer Probleme gelingt. Der Westen befürchtet, Teheran könnte angereichertes Uran zum Atombombenbau nutzen.
(sda)