«Die Sünde ist wohl, eine Frau zu sein»
Im Streit mit den Bauern im Land hat Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner die Unterstützung von zehntausenden Demonstranten erhalten. Kirchner zeigte sich in einer Rede zutiefst beleidigt.
Eine beeindruckende Menschenmenge versammelte sich am Dienstag (Ortszeit) in Buenos Aires und jubelte Kirchner zu.
Diese forderte in Richtung der streikenden Bauern: «Lasst die Nahrungsmittel für das Volk durch». Es war eine der grössten Demonstrationen in Argentinien seit mehreren Jahren.
Kirchner beklagte sich in einer Rede über unverhältnismässig viele Angriffe gegen ihre Regierung. Niemals zuvor habe eine demokratisch gewählte Regierung «derart viele Angriffe und Beleidigungen» erleiden müssen, sagte die erste in das höchste Staatsamt des südamerikanischen Landes gewählte Frau.
Sie habe offenbar die Sünde begangen, vom Volk gewählt zu sein, sagte Kirchner nach gut 100 Amtstagen. Und die andere Sünde sei wohl, dass sie eine Frau sei.
Auslöser des Streiks der Bauern ist ein Beschluss der Regierung, die Abgaben auf Soja-Exporte um neun Prozent auf 44,1 Prozent zu erhöhen. Soja ist die Haupteinnahmequelle der argentinischen Bauern.
Zusammen mit den Abgaben für Produkte wie Mais und Weizen erhofft sich die Regierung der peronistischen Präsidentin Mehreinnahmen von umgerechnet sieben Milliarden Euro. Die Bauern fürchten dagegen massive Einnahmeverluste.
Sie sind inzwischen seit drei Wochen im Streik und haben auch viele wichtige Versorgungsstrassen im Land blockiert. Dadurch gibt es vielerorts Engpässe bei der Nahrungsmittelversorgung, vor allem in Buenos Aires.
(sda)