Durch die Hintertür«Serbien hat Kosovo anerkannt»
Serbien hat nach Ansicht des serbischen Ex-Regierungschefs Vojislav Kostunica die Unabhängigkeit Kosovos anerkannt. Kostunica kritisierte das unlängst unterzeichnete Abkommen zwischen der EU-Rechtsstaatskommission im Kosovo und der serbischen Polizei.
«Jeder Staat, der ein Abkommen über die grenzübergreifende Zusammenarbeit unterzeichnet, erkennt formell an, dass sein staatliches Territorium bis zu dieser Grenze reicht und dass gleichzeitig jenseits dieser Grenzlinie das Gebiet des anderen Staates beginnt», begründete der Jurist seine Position.
«Mit der Anerkennung der Grenzen des unabhängigen Kosovos erfüllen die serbischen Behörden das ausländische Diktat und verraten ihr eigenes Volk sowie die Interessen der Serben im Kosovo», erklärte Kostunica gegenüber der Belgrader Zeitung «Danas» vom Donnerstag.
Serbien strebt Wiedereingliederung an
Das überwiegend von Albanern bewohnte Kosovo hatte sich vor eineinhalb Jahren von Serbien für unabhängig erklärt. Serbien will sich damit nicht abfinden und strebt via internationale Organisationen und Gerichte die Wiedereingliederung der ehemaligen Provinz in seinen Staatsverband an.
Die EU-Rechtsstaatskommission im Kosovo (EULEX) hilft, Polizei, Verwaltung und Justiz des jungen Staates auf demokratischen Grundsätzen aufzubauen. Das am letzten Freitag zwischen der EULEX und der serbischen Polizei unterzeichnete Protokoll soll vor allem die weit verbreitete grenzüberschreitende Kriminalität bekämpfen. (sda)