Kondolenzbriefe: Automat unterschrieb für Rumsfeld
Empörung in den USA, weil Donald Rumsfeld die Beileidsbriefe an die Hinterbliebenen von 1000 getöteter GI's nicht eigenhändig unterschrieb.
Von Mitgliedern des Kongresses erntete Rumsfeld am Sonntag Kritik dafür, dass er bislang eine maschinell erzeugte Unterschrift unter die Briefe setzen liess. Der republikanische Abgeordnete Chuck Hagel wies im Fernsehsender CBS darauf hin, dass Präsident George W. Bush derartige Schreiben selbst unterzeichne.
«Wenn der Präsident der Vereinigten Staaten dafür die Zeit findet, warum dann nicht der Verteidigungsminister?» fragte Hagel. Rumsfeld hatte am Freitag erklärt, dass er die Praxis ändern werde. Bislang seien im Kampf gegen den Terrorismus mehr als 1.000 Kondolenzschreiben an Hinterbliebene von US-Soldaten versandt worden. Er habe im Interesse eines raschen Kontakts zu trauernden Angehörigen nicht jeden Brief einzeln unterschrieben, werde dies künftig aber anders handhaben, hiess es in einer Erklärung Rumsfelds in der Armeezeitung «Stars & Stripes». Hinterbliebene hatten sich bei der Zeitung über die offensichtlich automatisch erzeugte Unterschrift beklagt.
Der demokratische Senator Jack Reed erklärte, Rumsfelds bisheriges Verhalten in der Angelegenheit lasse angemessenen Führungsstil vermissen. Allein im Irak kamen seit Beginn der Invasion im März 2003 mehr als 1.300 US-Soldaten ums Leben.
(dapd)