Georgien greift Südossetien an

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KaukasusGeorgien greift Südossetien an

In Georgiens abtrünniger Region Südossetien sind in der Nacht auf heute bei einem Angriff der georgischen Armee drei Menschen getötet worden. Südossetien ordnet eine Mobilmachung an.

«Wenn die Bombardierungen wieder beginnen, wird Südossetien mit schweren Waffen antworten», teilte eine Regierungssprecherin der Teilrepublik am Freitag in der Hauptstadt Zchinwali mit.

Die georgische Armee hatte nach Angaben Südossetiens in der Nacht einen breit angelegten Angriff mit Granatwerfern, Mörsern und leichten Waffen gegen Südossetien begonnen. Dabei seien drei Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden.

Am Donnerstag hatte die abtrünnige Region bereits georgische Spezialkräfte eines tödlichen Bombenanschlags auf einen Polizeichef in Südossetien beschuldigt. Südossetien hatte nach Angaben der Regierungssprecherin bereits im vergangenen Frühjahr nach Angriffen Georgiens eine Mobilmachung angeordnet.

Angst vor Rückeroberung

Die Teilrepublik fürchtet, dass Georgien die Region zurückerobern will. Die Regierungssprecherin berichtete von georgischen Panzern, die in den vergangenen Tagen in der Region gesichtet worden seien.

Südossetien und Abchasien hatten sich nach dem Niedergang der Sowjetunion in Unabhängigkeitskriegen von Georgien gelöst. Völkerrechtlich gehören sie weiter zu Georgien, sind jedoch wirtschaftlich von Russland abhängig.

Mitte April hatte Moskau angekündigt, seine Zusammenarbeit mit beiden abtrünnigen Regionen zu vertiefen, und Tiflis damit zutiefst verärgert. Georgien wirft Russland vor, es wolle das Land mit dieser Politik schwächen und einen NATO-Beitritt verhindern.

Südossetien liegt im Norden Georgiens und grenzt an die russische Region Nordossetien.

(sda)

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