AtomwaffenIran bittet um Termin für Atom-Gespräche
Seit einem Jahr liegen die Atomgespräche zwischen dem Iran und den fünf UNO-Vetomächten auf Eis. Jetzt will der Iran die Verhandlungen plötzlich wiederaufnehmen.

Noch am vergangenen Wochenende führte der Iran in der Strasse von Hormus Raketentests durch. Wenige Tage später soll die EU-Aussenbeauftragte Catherine Ashton (links) die Verhandlungen wieder in Gang bringen.
Der Iran hat die Europäische Union um einen Termin für die Wiederaufnahme der Gespräche über sein umstrittenes Atomprogramm gebeten.
Die EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton solle «ein Datum und einen Ort» für neue Verhandlungen mit der 5+1-Gruppe aus den fünf UNO-Vetomächten USA, Grossbritannien, Frankreich, Russland und China sowie Deutschland vorschlagen, sagte der Sprecher des Aussenministeriums in Teheran, Ramin Mehmanparast, am Dienstag. Sobald Zeit und Ort feststünden, werde der iranische Chefunterhändler Said Dschalili seinen «Standpunkt» erläutern.
Verhandlungen vor einem Jahr abgebrochen
Die Atomverhandlungen liegen seit fast einem Jahr auf Eis. Ashton hatte dem Iran bereits im Oktober eine Wiederaufnahme der Gespräche angeboten. Ende Dezember erklärte sich der iranische Unterhändler Dschalili dazu bereit.
Die Spannungen zwischen dem Iran und dem Westen hatten zuletzt deutlich zugenommen, weil Teheran damit gedroht hatte, im Fall von Sanktionen gegen seine Ölexporte die Strasse von Hormus zu sperren. Durch die Verbindung zwischen dem Persischen Golf und dem Arabischen Meer laufen bis zu 20 Prozent der weltweiten Erdöltransporte. Am Montag testete der Iran bei einer Marineübung nahe der strategisch wichtigen Meerenge mehrere Raketen.
Am Dienstag warnte der iranische Armee-Chef Ataollah Salehi die USA davor, einen Flugzeugträger zurück in den Persischen Golf zu schicken. «Wir raten dem US-Flugzeugträger, der die Meerenge von Hormus durchfahren hat und sich jetzt im Golf von Oman befindet, nicht in den Persischen Golf zurückzukehren», wurde Salehi von der amtlichen Nachrichtenagentur Irna zitiert. Der Iran habe «nicht die Absicht, diese Warnung zu wiederzuholen», fügte der General demnach hinzu.
(sda)