Irak: Verdacht auf Todesschwadron

Aktualisiert

Irak: Verdacht auf Todesschwadron

Nach Berichten über eine Todesschwadron der irakischen Polizei hat das Innenministerium Untersuchungen eingeleitet.

Die irakische Regierung hat eine Untersuchung zu angeblichen Todesschwadronen in den Reihen der eigenen Sicherheitskräfte eingeleitet. Dies erklärte der stellvertretende irakische Innenminister Hussein Kamal am Donnerstag.

Sunnitenpolitiker werfen der irakischen Polizei seit längerem vor, verdächtige Mitglieder der sunnitischen Bevölkerungsgruppe festzunehmen und dann verschwinden zu lassen.

Der Vorstizende des Rats der sunnitischen Gelehrten in Irak, Scheich Harith el Dhari, bat die UNO um die Eröffnung einer unabhängigen Untersuchung. El Dhari habe dem UNO-Beauftragten für Irak eine Botschaft an UNO-Generalsekretär Kofi Annan übergeben, sagte ein Sprecher des sunnitischen Würdenträgers der AFP.

Bei den Verschwundenen handle sich nicht um Einzelfälle, betonte er. Es existierten «mehrere Todesschwadronen», die nach seinen Angaben bisher etwa 1000 Sunniten, darunter 20 Imame, spurlos verschwinden liessen.

Sunniten wurden unter der Herrschaft von Saddam Hussein bevorzugt. Aus dieser Bevölkerungsgruppe rekrutieren nun die aufständischen Extremistenorganisationen den Grossteil ihrer Mitglieder. In neu geschaffene Sicherheitsorgane werden dagegen viele Schiiten aufgenommen, die die Bevölkerungsmehrheit bilden.

(SDA/AP)

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