Chinas GallenhändlerDa kommt einem die Galle hoch
In China macht derzeit ein Dokumentarfilm von sich reden, der das Ausbeuten von Bären kritisiert. Für die traditionelle Medizin ist Bärengalle ein wichtiger Bestandteil. Die brutale Haltung der Tiere ist legal nach chinesischen Gesetz.
(Quelle: AP)
Während vier Jahren filmten Tierschützer an verschiedenen Orten in China, wie gefangene Bären als Gallensaft-Spender missbraucht wurden. Die Flüssigkeit wird in der traditionellen Medizin beispielsweise für die Behandlung von Leber- oder Augenbeschwerden verwendet. Die Tiere werden dafür in winzigen Käfigen gehalten. Spezielle Metaljacken saugen die Galle durch Katheter ab – ohne jegliche Betäubungsmassnahmen. Der ganze Vorgang ist in China völlig legal.
Für die Filmemacher war das Projekt nicht ungefährlich. Da die Betriebe im Verborgenen gehalten werden, mussten sie sich als potentielle Käufer ausgeben, um das Vertrauen der Farmer zu gewinnen.
Tierschützer hoffen auf Kettenreaktion
Der Film hat bereits im Internet seine Kreise gezogen und wurde nun an einem Tierschutzevent gezeigt. In China hat das Interesse an Tierschutz in der letzten Zeit zugenommen. Nicht zuletzt dank prominenter Unterstützung. So hat sich unter anderem NBA-Star Yao Ming gegen Haiflossen-Suppe und Bärengalle-Toniks ausgesprochen.
Die Macher erhoffen sich mit diesem Projekt das Bewusstsein der Leute zu erhöhen und hoffentlich auch die Nachfrage nach diesem Produkt zu senken.
(pru/dapd)