Berlusconi will Immigrantenkinder separieren

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ItalienBerlusconi will Immigrantenkinder separieren

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi will im Rahmen der umstrittenen Reform des Schulsystems Klassen für Immigrantenkinder einführen. Diese speziellen Klassen seien zum Vorteil von ausländischen Schülern gedacht, die kein Italienisch können.

«Wir haben uns an dem Schulsystem anderer EU-Länder orientiert», sagte Berlusconi. Berlusconi wies den Vorwurf der Opposition zurück, dass diese Klassen für ausländische Kinder diskriminierend seien.

Die Pläne der Regierung sehen vor, dass ausländische Schüler vor dem Schulbeginn einer Prüfung unterzogen werden, um ihre Italienisch-Kenntnisse festzustellen. Sollten sie die Prüfung nicht bestehen, sollen sie in getrennte Schulkassen kommen, in der sie Italienisch lernen können. Danach sollen sie den normalen Schulklassen beitreten.

Opposition befürchtet Diskriminierung

Der Artikel wurde von der föderalistischen Regierungspartei Lega Nord verfasst. Die Opposition sprach von skandalöser Diskriminierung ausländischer Kinder. Dieser Artikel widerspreche dem Gleichheitsprinzip. Es sei skandalös, weil die Opfer dieser Diskriminierung Kinder seien.

Die Lega Nord wies den Vorwurf entschieden zurück. Die Klassen für Ausländer seien ein Weg, um die Integration der Migrantenkinder zu fördern und Rassismus vorzubeugen.

Damit will die Partei verhindern, dass bis zu 50 Prozent ausländische Schüler in den Klassen sitzen, die oft ungenügende Italienischkenntnisse haben. Die Partei verlangt, dass maximal 30 Prozent der Schüler einer Klasse Migrantenkinder sind.

Über eine halbe Million ausländischer Kinder besucht die italienischen Schulen. Die Zahl der Ausländer hat sich in den Klassen in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Auf gesamtstaatlicher Ebene sind sechs Prozent der Schüler in Italien Ausländer.

(sda)

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