Al-Kaida-Botschaft«Blackwater hat Anschläge in Pakistan verübt»
Seit Wochen wird die pakistanische Stadt Peshawar von Anschlägen erschüttert. Das Terrornetz Al Kaida hat nun einen «Schuldigen» dafür benannt: Die umstrittene US-Sicherheitsfirma Blackwater.
In einer am Donnerstag veröffentlichten Audiobotschaft von Mustafa Abu al-Yazid, dem Chef von Al Kaida in Afghanistan und Nummer 3 des Terrornetzwerks, heisst es, Muslime könnten nicht hinter den Anschlägen in Peshawar stecken, weil sie dafür kämpften, das Leben und die Ehre anderer Muslime zu verteidigen. Die Mudschaheddin würden nur Sicherheitskräfte angreifen, die sich weit entfernt von zivilen Zielen befänden.
Die Verantwortlichen für die Anschläge glaubt al-Yazid zu kennen: «Jeder weiss, was Blackwater und die kriminellen Sicherheitsfirmen getan haben, nachdem sie mit Unterstützung der kriminellen, korrupten Regierung und ihres Geheimdienst- und Sicherheitsapparats nach Pakistan kamen. Sie haben diese scheusslichen Taten begangen und schieben die Schuld an den Verbrechen den Mudschaheddin zu.»
Blackwater als «perfekter Sündenbock»
Die Botschaft wurde gemäss CNN auf mehreren islamistischen Websites veröffentlicht, ihre Echtheit blieb vorerst unklar. Sie dürfte einerseits eine Reaktion sein auf die zunehmende Kritik an den Attentaten von Taliban und Al Kaida, bei denen vorwiegend unschuldige muslimische Zivilisten ums Leben kommen. Andererseits ist die Firma Blackwater, die heute Xe heisst, ein «perfekter Sündenbock», so CNN.
Das umstrittene Söldnerunternehmen geriet vor zwei Jahren ins Gerede, als bei einer Schiesserei in Bagdad 17 unbeteiligte Zivilisten starben. Sieben Verantwortliche von Blackwater stehen deshalb in Kalifornien vor Gericht, die irakische Regierung entzog der Firma die Lizenz. Erst vor ein paar Tagen enthüllte die «New York Times», dass Blackwater nach jenem Vorfall irakische Regierungsmitglieder bestechen wollte.