Terroristen mit der Lizenz zum Töten

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Terroristen mit der Lizenz zum Töten

Die britische Polizei in Nordirland hat jahrelang Verbrechen von protestantischen Untergrundkämpfern gedeckt. Die Killer der Ulster Volunteer Force hatten quasi die Lizenz zum Töten.

So konnten Mitglieder der Terrorgruppe Ulster Volunteer Force (UVF) mindestens zehn Menschen ermorden, ohne dass ihnen ernsthaft eine Strafverfolgung drohte.

Zu diesem Ergebnis kommt ein am Montag vorgestellter Untersuchungsbericht der Beschwerdekommission der Polizei. Der Bericht, der nach drei Jahren Ermittlungen entstand, sei «zutiefst beunruhigend», erklärte ein Sprecher von Premierminister Tony Blair. Die illegale Kollaboration von Teilen der Polizei mit dem protestantischen Untergrund hätte es «niemals geben dürfen».

Die britische Regierung versucht derzeit, die katholische Sinn- Fein-Partei zur aktiven Teilnahme an einer Autonomielösung für die Region zu bewegen.

Sie hat sich bislang geweigert, in einer künftigen Provinzregierung auch mit der Polizei völlig uneingeschränkt zusammenzuarbeiten und dabei auf deren Verhältnis zum früheren protestantischen Untergrund verwiesen. Die katholische Terrorgruppe IRA hatte im Juli 2005 die Einstellung des bewaffneten Kampfes erklärt.

Der Londoner Nordirland-Minister Peter Hain erklärte, die Lehren aus Fehlern der Polizei in der Vergangenheit seien gezogen worden. «Solche Sachen - Morde, Kollaboration, Verschleierungen und die Behinderung von Ermittlungen - könnten heute nicht wieder geschehen.» Das werde durch den Kontrollmechanismus verhindert, der im Zuge der Autonomievereinbarungen geschaffen worden sei. (sda)

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