Israel-Minister: «Jeder im Süd-Libanon ist ein Terrorist»

Aktualisiert

Israel-Minister: «Jeder im Süd-Libanon ist ein Terrorist»

Israel will die Angriffe aus der Luft im Südlibanon offenbar ausweiten. Laut Armeeradio beschloss dies das Sicherheitskabinett in Jerusalem nach der Tötung von neun Soldaten bei Gefechten mit der Hisbollah-Miliz.

«Jeder im Süden Libanons ist ein Terrorist und mit der Hisbollah verbunden», sagte Justizminister Chaim Ramon dem Armeeradio. «Unser grosser Vorteil gegenüber den Milizen ist unsere Feuerkraft, nicht der Kampf Mann gegen Mann.»

Bei neuen Angriffen Israels kamen am Donnerstag mehrere Menschen ums Leben. Libanesische Sicherheitskreise berichteten, die israelische Luftwaffe habe im ostlibanesischen Bekaa-Tal auch drei Lastwagen mit Hilfslieferungen beschossen. Dabei seien zwei Fahrer getötet worden, die medizinische Güter und Nahrung transportierten.

Kampfjets griffen den Angaben zufolge zudem Funkmasten im Norden der libanesischen Hauptstadt Beirut an und bombardierten erneut Dörfer im Süden des Landes. Die Hisbollah feuerte im Gegenzug aus dem Südlibanon erneut 15 Katjuscha-Raketen nach Israel ab. Wie israelische Rettungsdienste mitteilten, gab es dabei keine Opfer.

Frankreich will Resolution vorlegen

Das Ringen um eine diplomatische Lösung des Konflikts dauert an. Frankreich will dem Sicherheitsrat schon nächste Woche den Entwurf für eine Libanon-Resolution vorlegen. Eine internationale Truppe unter UNO-Mandat soll demnach die Hisbollah entwaffnen und für die Einhaltung einer Waffenruhe sorgen.

In der Nacht auf Donnerstag konnte sich der Sicherheitsrat nicht auf eine Resolution gegen Israel nach der Tötung von vier Blauhelmen einigen. Eine Verurteilung des Angriffs scheiterte an den USA. Diese befand, es gebe keinen Grund, an Israels Darstellung zu zweifeln, wonach der Beschuss ein «Versehen» gewesen sei.

(sda)

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