Deutsche Soldaten in Frankreich stationiert

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Erstmals seit 1945Deutsche Soldaten in Frankreich stationiert

Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg sollen wieder deutsche Soldaten in Frankreich stationiert werden. Etwa 600 bis 700 Deutsche der Deutsch-Französischen Brigade (DFB) sollen nach Illkirch bei Strassburg verlegt werden.

Die bisherigen Standorte in Baden-Württemberg sollen erhalten bleiben, wie der französische Verteidigungsminister Hervé Morin am Samstag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz mitteilte. Laut Morin handelt es sich bei den 600 bis 700 Soldaten um Angehörige von Aufklärungs- und Infanteriekompanien sowie einen Generalstab.

Mit der Verlegung des Bataillons vollzögen Deutschland und Frankreich einen «Wendepunkt» in ihrer Geschichte, sagte der Verteidigungsminister.

Beidseitig eine Ehre

Laut Morin soll bis 2012 das französische Husaren-Regiment vom Standort Immendingen abgezogen werden, aber durch ein anderes Regiment ersetzt werden, das ebenfalls der Deutsch-Französischen Brigade angehören werde.

Der Grossteil der insgesamt 2800 deutschen und 2300 französischen Soldaten umfassenden Brigade soll in Deutschland bleiben. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte in München, die Entscheidung Frankreichs für den Erhalt der bisherigen Standorte sei für Deutschland «eine Ehre und Freude» und eine «grosse politische Botschaft».

In seiner Rede vor den Delegierten der Münchner Sicherheitskonferenz sagte Präsident Nicolas Sarkozy, Frankreich wäre «geehrt, Soldaten der Bundesrepublik Deutschland auf dem Gebiet der französischen Republik» zu begrüssen.

Ursprünglich hatte Frankreich im Zuge seiner Armeereform alle französischen Soldaten aus der Brigade abziehen wollen. Dagegen gab es in Deutschland heftigen Widerstand. Um den Bestand der gemeinsamen Truppe zu retten, bot Deutschland die Verlegung einer Bundeswehreinheit nach Frankreich an.

Die Deutsch-Französische Brigade wurde 1989 auf Initiative von Präsident François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl gegründet. (sda)

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