Papst will Afrika missionieren

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AngolaPapst will Afrika missionieren

Papst Benedikt XVI. hat am Samstag in Angola zur weiteren Missionierung des afrikanischen Kontinents aufgerufen. Auch fünf Jahrhunderte nach dem Beginn der Evangelisierung Angolas seien viele Menschen orientierungslos.

Sie glaubten sich von unheilvollen Geistern und Mächten bedroht, sagte der Papst in einer Messe vor Bischöfen, Priestern und Ordensleuten in der Chiesa São Paulo der Hauptstadt Luanda.

«Unsere Aufgabe ist es, allen die Möglichkeit zu bieten, das ewige Leben zu erreichen.» Er forderte dazu auf, keine sozialen Gruppen auszugrenzen, Strassenkinder nicht zu verurteilen und auch die sehr alten Menschen nicht.

Mit dieser Heiligen Messe begann der zweite Besuchstag des katholischen Kirchenoberhaupts in Angola. Auf seiner ersten Afrika- Reise als Papst hatte er zuvor Kamerun besucht.

Junge und katholische Bevölkerung

Benedikt trifft in Angola auf eine sehr junge und auch sehr katholische Bevölkerung. Wo vor gut 500 Jahren die Evangelisierung des südlichen Afrika begann, sind heute mehr als die Hälfte (etwa 55 Prozent) der Menschen katholisch. Weit mehr als die Hälfte der Angolaner sind jünger als 18 Jahre alt.

Am Nachmittag kam der Papst im Sportstadion Dos Coquieros der Hauptstadt mit Zehntausenden von Jugendlichen zusammen, um sie in der Aufbauarbeit nach 27 Jahren Bürgerkrieg zu «Mut und Gottvertrauen» zu ermuntern.

«Die herrschende soziale Kultur hilft euch nicht, das Wort Gottes zu leben», kritisierte Benedikt. In Kamerun hatte er bereits vor der «Tyrannei des Materialismus» gewarnt. «Die dynamische Kraft der Zukunft ist in euch», rief er den Jugendlichen zu, unter ihnen viele bürgerkriegsversehrte junge Angolaner, «die Erneuerung kommt von innen.»

«Falschinterpretationen» richtiggestellt

Vatikan-Sprecher Federico Lombardi musste «Falschinterpretationen» von Äusserungen des Papstes zur Abtreibung richtigstellen. Benedikt habe am Freitag nicht gesagt, «dass die therapeutische Abtreibung abgelehnt werden muss», erklärte Lombardi.

Er habe sich vielmehr gegen gesundheitspolitische Programme ausgesprochen, «in denen die Abtreibung als ein Mittel der Geburtenkontrolle breit verteidigt wird.»

Benedikt hatte vor afrikanischen Politikern und Diplomaten gesagt, es mache ihm besonders Sorgen, dass manche in ihrer Politik die Abtreibung als einen Teil «mütterlicher» Gesundheitsvorsorge anpriesen. «Was für eine bittere Ironie», rief der Papst aus.

(sda)

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