US-Armee verbrennt Bibeln in Afghanistan

Aktualisiert

BekehrungUS-Armee verbrennt Bibeln in Afghanistan

Das US-Militär hat in Afghanistan Bibeln beschlagnahmt, die zur Bekehrung der muslimischen Bevölkerung gedacht waren. Sie wurden auf einer Luftwaffenbasis verbrannt.

Soldaten der US-Armee in Afghanistan ist es ausdrücklich verboten, unter der lokalen Bevölkerung zu missionieren und sie für das Christentum zu gewinnen. Solche Bekehrungsversuche könnten amerikanische Truppen und Zivilisten in dieser zutiefst muslimischen Nation gefährden, begründete ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums gegenüber dem Sender CNN.

Ein auf der Luftwaffenbasis Bagram stationierter Soldat wusste darüber offenbar nicht Bescheid. Er hatte vor rund einem Jahr von einer Kirche in den USA Bibeln erhalten, die in die beiden wichtigsten afghanischen Sprachen Paschtu und Dari übersetzt worden und zur Verteilung unter der Bevölkerung bestimmt waren. Ans Licht kam der Vorfall, als der TV-Sender Al Dschasira ein Video ausstrahlte. Es zeigte eine religiöse Zeremonie auf der Basis, in der die besagten Bibeln vorkamen, und suggerierte, die US-Soldaten würden zur Verbreitung des Christentums angehalten.

Kaplan beschlagnahmte Bibeln

Die US-Armee wies den Bericht als «unverantwortlichen und gefährlichen Sensationsjournalismus» zurück. Der im Video auftretende Kaplan habe den Soldaten selbst auf das Verbot aufmerksam gemacht und die Bibeln beschlagnahmt. Man habe sich anfangs überlegt, die Bibeln an die Kirche zurückzuschicken, sagte der Sprecher des Ministeriums, doch man habe befürchtet, sie könnten auf anderen Wegen wieder nach Afghanistan gelangen. Deshalb seien die heiligen Bücher erst weggeworfen und dann verbrannt worden, als «Massnahme zum Schutz der Truppe».

(pbl)

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