AbfallkriseRadioaktiver Müll muss nach Italien zurück
Bei einem der Müll-Transporte aus Neapel nach Nordrhein-Westfalen ist radioaktive Strahlung festgestellt worden. Die Kontainer wurden ungeöffnet wieder nach Italien zurück geschickt.
Während der routinemässigen Messung am Güterbahnhof in Köln-Kalk habe man einen leichten Ausschlag festgestellt, sagte eine Sprecherin des Düsseldorfer Umweltministeriums. Wegen der geringen Strahlungsmenge bestehe keinerlei Gefahr für die Bevölkerung oder die Mitarbeiter. Dennoch gehe der Container ungeöffnet nach Italien zurück.
Acht Müllverbrennungsanlagen in Nordrhein-Westfalen haben wegen der Müllkrise in Neapel die Entsorgung von Müll aus der Region übernommen. Es steht eine Gesamtkapazität von bis zu 69.500 Tonnen zur Verfügung - zeitlich eng befristet und unter «klar definierten Bedingungen». Die ersten Müll-Lieferungen waren in der vergangenen Woche angekommen.
Zu den Bedingungen für die Entsorgung in Deutschland gehört der Ministeriumssprecherin zufolge, dass kein radioaktiver Müll aus Italien geliefert werden darf. «Der Container hätte also Italien gar nicht erst verlassen dürfen.» Daher werde man bei der italienischen Regierung anmahnen, ihre Kontrollen zu verbessern.
Im Juni war in Hamburg schon einmal leichte radioaktive Strahlung in einem Container aus Neapel gemessen worden. Damals waren leicht verstrahlte Abfälle aus einer Arztpraxis in dem Container gewesen. (dapd)