USA verweigern sich weiter dem Kyoto-Prozess

Aktualisiert

USA verweigern sich weiter dem Kyoto-Prozess

Die USA verweigern sich weiter globalen Gesprächen zum Klimaschutz und bleiben mit 25 Prozent des weltweiten Ausstosses an Treibhausgasen Luftverpester Nummer 1.

«Wir sind der Meinung, dass solche formalen Gespräche nichts bringen», sagte die amerikanische Delegationsleiterin bei der UN-Klimakonferenz in Montreal, Paula Dobriansky, am Mittwoch. Zuvor hatte der kanadische Ministerpräsident Paul Martin die US-Regierung aufgefordert, sich endlich dem Kyoto-Protokoll zur Verringerung der Treibhausgase anzuschliessen.

Die Weltklimakonferenz ging am Mittwoch mit der Ministerrunde in die Schlussphase. Martin begrüsste rund 120 Fachminister aus der ganzen Welt. Für Deutschland nimmt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel teil. Martin rief in seiner Rede alle Staaten auf, sich auf eine weitere Verringerung der Treibhausgase zu verpflichten. Mit Blick auf die starre Haltung der USA sagte er anschliessend zu Journalisten: «Es gibt so etwas wie ein globales Gewissen, und es ist jetzt an der Zeit, darauf zu hören.»

Die Konferenz in Montreal, die am Montag voriger Woche begann, ist die erste Klimakonferenz nach In-Kraft-Treten des Kyoto-Protokolls im Februar. Darin hatten sich 1997 die Industrieländer verpflichtet, bis 2012 rund fünf Prozent weniger Klimagase auszustossen als 1990. Bei dem Klimagipfel soll unter anderem besprochen werden, wie es nach 2012 weiter gehen soll.

Die Eskimos legten am Mittwoch am Rande der Konferenz eine Petition an die Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) vor, in der sie die USA zum Hauptschuldigen des weltweiten Klimawandels erklären. Der Anteil der USA am weltweiten Ausstoss der gefährlichen Treibhausgase liegt bei über 25 Prozent. In den daraus für die Umwelt resultierenden Folgen sehen die Inuit, wie sich die Bewohner der Arktis selbst nennen, ihre Menschenrechte verletzt. Eine der Folgen der Klimaveränderung ist das Abschmelzen von Gletschern und Eisbergen. (dapd)

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