Strand-Granate: «Nur» ein israelischer Blindgänger?

Aktualisiert

Strand-Granate: «Nur» ein israelischer Blindgänger?

Die Granate die Anfang Juni an einem Strand in Gaza explodierte und eine Familie in den Tod riss, war möglicherweise ein israelischer Blindgänger.

Israel hat diese Variante abgestritten und eine Verwicklung in den Vorfall zurückgewiesen, bei dem sieben Palästinenser starben, auch Kinder.

Am Dienstag berichtete der israelische Fernsehsender Channel Two unter Berufung auf israelische Spitalkreise, Chirurgen hätten bei Überlebenden der Explosion Splitter entfernt, die auf einen israelischen Ursprung des Sprengsatzes hindeuteten.

Das Schrapnell stamme aus einer 155-Milimeter-Artillerie-Granate, die von Israel benutzt werde, aber in palästinensischen Waffenarsenalen nicht vorhanden sei.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warf dem Militär am Mittwoch vor, es habe bei der Untersuchung des Vorfalls alle Beweismaterialien von Dritten ignoriert. Auf der Basis lückenhafter Unterlagen habe die Armee dann die Schlussfolgerung gezogen, dass Israel nicht die Verantwortung für den Tod der Zivilisten trage.

Bei der Explosion war fast eine gesamte Familie ausgelöscht worden, die zum Baden ans Mittelmeer gekommen war. Das Ereignis löste internationale Empörung aus. Insbesondere die Fernsehbilder von dem verzweifelten und trauernden achtjährigen Mädchen, das als einziges Familienmitglied überlebte, waren um die Welt gegangen. Die radikale Hamas-Regierung hatte danach die Waffenruhe aufgekündigt. (sda)

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