Pariser Flughafenbetreiber will Moslems feuern
Vielen Moslems, die am Pariser Flughafen Charles de Gaulle arbeiten, droht die Kündigung. Grund: Als Anhänger des Islam gelten sie als potenzielle Terroristen.
57,000 der rund 80,000 Angestellten am Pariser Flughafen Charles de Gaulle sind im Rahmen von Geheimdienstermittlungen unter die Lupe genommen worden. Vielen von ihnen wurde jetzt die Zugangskarte für sensible Flughafenzonen entzogen – wegen ihres islamischen Glaubens: Sie gelten als «potentielle Terroristen.»
Die Polizisten am Flughafen sprechen in einem Video, das jetzt auf dem US-Nachrichtensender CNN veröffentlicht wurde, von einer «Vorsichtsmassnahme». Sie möchten etwa muslimische Wachmänner entlassen: «Unsere Aufgabe ist die Sicherheit der Flugzeuge, zumal wenn sie am Boden stehen und ein leichtes Ziel bieten. Und weil wir nicht alles dauernd überwachen können, müssen wir Risiken schon im Vorfeld ausschliessen», sagt François Cubus, ein Polizeibeamter.
Die moslemische Arbeiter wollen nun klagen. Sie sprechen von einer Willkürmassnahme, bei der die Unschuldsvermutung ins Gegenteil verkehrt werde.
«Der Flughafen ist islamistisch unterwandert»
Dass Islamisten den Flughafen ausspähen und womöglich gar Bomben ins Gepäck schmuggeln, hatte im Frühjahr der rechtsgerichtete Politiker Philippe de Villiers in einem Buch behauptet und damit Widerspruch und Empörung ausgelöst. Beweise für Villiers These, der Flughafen sei längst islamistisch unterwandert, fanden sich nicht. Allerdings erwischte die Polizei bei der Rasterfahndung einen 34-Jährigen, der drei Jahre in einem Islamisten-Camp verbrachte hatte.
Bedenken gegen das Verfahren hat Frankreichs Innenminister Sarkozy nicht: «Ich ziehe einen Rechtsstreit vor, wenn wir zu streng waren, statt ein Drama zu beklagen, weil wir nicht streng genug waren.»