600 Rechtsextreme in Ungarn «vereidigt»

Aktualisiert

600 Rechtsextreme in Ungarn «vereidigt»

Eine rechtsextreme paramilitärische Gruppe hat in Budapest in einer öffentlichen Zeremonie 600 neue Mitglieder eingeschworen.

Die «Ungarische Garde» «vereidigte» ihre neuen Mitglieder auf dem Heldenplatz in der ungarischen Hauptstadt.

2000 Sympatisanten wohnten der «Vereidigung» bei. Zur Gründung der paramilitärischen Gruppe waren Ende August zunächst 56 Anhänger der rechtsextremen Bewegung feierlich aufgenommen worden. Die «Ungarische Garde» hat als Symbol ein Pfeilkreuz, das jenem der ungarischen Nazionalsozialisten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs ähnelt.

Aus Sorge um ein Wiederaufflammen des Rechtsextremismus hatte die Sozialistische Partei von Regierungschef Ferenc Gyurcsany in Zusammenarbeit mit Menschenrechtsgruppen und jüdischen Vereinen entlang der Hauptallee Budapests riesige Plakate anbringen lassen.

Auf diesen waren zum Teil historische Aufnahmen von ungarischen Nazis beim Hitlergruss zu sehen. Darunter stand «Die Geschichte widerholt sich, aber Ihr könnt noch Nein sagen.» Ungarische Nazis werden für die Deportation von 450 000 ungarischen Juden in die NS- Vernichtungslager verantwortlich gemacht.

Die «Ungarische Garde» ist ein Ableger der rechtsextremen Partei Jobbik, die nicht im Parlament vertreten ist. Sie hat ein Programm, in dem Juden, Sinti und Roma sowie Homosexuelle angefeindet werden.

Jobbik-Sprecher Levente Jonas sagte ausserdem, die Mitglieder der «Ungarischen Garde» lernten den Umgang mit Waffen, «wegen der Zunahme der Verbrechen, die von Zigeunern verübt werden».

(sda)

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