SrebrenicaSerben wollen sich nicht entschuldigen
Nur ein Drittel der Serben unterstützt die halbherzige Entschuldigung ihres Parlaments für den Völkermord in der ostbosnischen Stadt Srebrenica.
Lediglich knapp 33 Prozent der Bevölkerung befürworteten den Parlamentsbeschluss, berichtete die Zeitung «Press» am Montag in Belgrad auf der Basis einer repräsentativen Umfrage. Eine klare Mehrheit von 57 Prozent sei auch gegen die Festnahme und Auslieferung des früheren Militärführers der bosnischen Serben, Ratko Mladic, an das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag.
Das serbische Parlament hatte vor einem Monat das Massaker bedauert, bei dem im Juli 1995 serbische Verbände bis zu 8000 muslimische Männer und Jungen ermordet hatten. Das Wort «Völkermord» wurde in der Erklärung peinlichst vermieden, obwohl der Internationale Gerichtshof in Den Haag dieses schwerste Kriegsverbrechen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg so qualifiziert hatte.
Mladic soll sich nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft des UNO-Tribunals in Serbien verstecken. Ihm wird das Massaker in Srebrenica ebenso zur Last gelegt wie der jahrelange Beschuss Sarajevos, bei dem tausende Menschen getötet wurden.
(sda)