FrankreichProteste gegen das neue Burka-Verbot
Das Burka-Verbot in Frankreich ist am Tag seines Inkrafttretens auf offenen Widerstand gestossen. In Paris kam es zu tumultartigen Szenen.

Zwei Musliminnen wurden in Paris verhaftet.
Vor der Kathedrale von Notre Dame in Paris demonstrierten am Montag mehrere verschleierte Frauen gegen das neue Gesetz, das sie als Angriff auf ihre Meinungs- und Religionsfreiheit bezeichneten. Zwei der Frauen wurden nach Polizeiangaben festgenommen, da die Protestaktion nicht genehmigt gewesen sei.
Das Gesetz, nach dem muslimische Frauen nicht mehr voll verschleiert auf die Strasse gehen dürfen, trat am (heutigen) Montag in Kraft. Das Tragen einer Burka oder einer Niqab in der Öffentlichkeit wird demnach mit einer Geldbusse von 150 Euro und einem Eintrag ins polizeiliche Führungszeugnis bestraft. Wer eine Frau dazu zwingt, sich zu verschleiern, muss mit weitaus empfindlicheren Strafen rechnen.
Das Gesetz war im vergangenen September vom französischen Parlament verabschiedet worden und trat am Montag in Kraft. Präsident Nicolas Sarkozy hatte die Gesichtsschleier als Gefängnisse für Frauen und Angriff auf die Prinzipien der Gleichheit und der Säkularität bezeichnet. Von vielen Muslimen hingegen wurde das Gesetz als stigmatisierend kritisiert. Von den rund fünf Millionen Muslimen in Frankreich tragen nur wenige Burka oder Nikab. (dapd)