Irak: Raus mit Blackwater-Söldnern
Nach dem Skandal um die Tötung irakischer Zivilisten hat die Regierung in Bagdad den Abzug des US- Sicherheitsunternehmens Blackwater aus dem Land gefordert.
«Die Position der Regierung ist eindeutig, dieses Unternehmen muss ersetzt werden», sagte ein Berater von Regierungschef Nuri al-Maliki am Montag in Bagdad. Diese Forderung gelte auch für «andere Unternehmen, die Verbrechen begangen haben», sagte Sami el Askari.
Die irakische Regierung habe Blackwater aufgefordert, binnen sechs Monaten abzuziehen. Washington habe diese Forderung akzeptiert.
Den Angaben zufolge forderte der Irak zudem Entschädigungszahlungen in Höhe von jeweils acht Millionen Dollar für die Familien der Opfer. Die Sprecherin der US-Botschaft in Bagdad wollte sich dazu nicht äussern.
Mitarbeiter der von der US-Regierung beauftragten Sicherheitsfirma sind in einen Vorfall vom 16. September verwickelt, bei dem in Bagdad 17 irakische Zivilisten getötet wurden.
Bagdad beschuldigte die Sicherheitsleute in einem vergangene Woche veröffentlichten Untersuchungsbericht grundlos das Feuer eröffnet zu haben. Das Unternehmen beteuert dagegen, die Mitarbeiter hätten zu ihrer Verteidigung geschossen.
Drei Wochen nach dem Blackwater-Vorfall wurden in Bagdad zwei Irakerinnen von Mitarbeitern der in Dubai ansässigen privaten Sicherheitsfirma URG erschossen. Das Auto der Frauen, das sich einem Konvoi genähert hatte, wurde von 40 Kugeln durchlöchert. URG bekannte sich zu dem Vorfall, betonte aber, die Mitarbeiter hätten angemessen gehandelt. (sda)