Lieberman nimmt arabischen Berater

Aktualisiert

Ultrarechter AussenministerLieberman nimmt arabischen Berater

Der ultrarechte israelische Aussenminister Avigdor Lieberman hat einen israelischen Araber zu seinem politischen Berater für Nahost-Angelegenheiten ernannt.

Die israelische Zeitung «Jediot Achronot» meldete am Sonntag, der 38-jährige Beduine Ismail Chaldi solle das Amt übernehmen. Bislang habe er als stellvertretender Generalkonsul in San Francisco gearbeitet.

Der wegen seines Wahlkampfs als anti-arabischer Rassist kritisierte Lieberman habe mit der Ernennung ein Signal setzen wollen, schrieb das Blatt unter Berufung auf Vertraute des Ministers. Daher habe der Vorsitzende der Partei Israel Beitenu (Unser Haus Israel) als erster Minister einen Araber als engen Berater ernannt. Es sei ihm wichtig gewesen, einen Vertrauten zu haben, der den Nahen Osten gut kenne und Arabisch als Muttersprache spreche.

Chaldi stammt aus einer Grossfamilie in einem Dorf in Galiläa im Norden Israels. Er hat in der israelischen Armee gedient und arbeitete bereits im Verteidigungsministerium und der Polizei. Anschliessend übernahm er einen Posten in der Presseabteilung des israelischen Aussenministeriums.

Anfang kommenden Monats plant der umstrittene Aussenminister eine Reise in mehrere europäische Hauptstädte. Bislang habe er Einladungen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden erhalten, schrieb «Jediot Achronot».

Ziel des Besuchs sei es, vor Gesprächen über eine Vertiefung der Beziehungen zwischen Israel und der Europäischen Union wichtige EU- Aussenminister kennenzulernen.

Mehrere EU-Minister hatten vergangenen Monat gesagt, man müsse die Gespräche über engere Beziehungen im Rahmen eines Assoziationsabkommens abbrechen, sollte Israel den Friedensprozess mit den Palästinensern nicht weiterführen. Lieberman hatte nach seinem Amtsantritt den Friedensprozess in seiner bisherigen Form für beendet erklärt.

(sda)

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