«Heiliger Prophet» rasselt mit dem Säbel

Aktualisiert

«Heiliger Prophet» rasselt mit dem Säbel

Der Iran prahlte eine ganze Woche lang mit seinen neuen Wunderwaffen. Das Militärmanöver «Heiliger Prophet» im persischen Golf ist mit der Ankündigung weiterer Waffentests in naher Zukunft zu Ende gegangen.

Die bisherigen Tests seien nur ein Teil des «militärischen Arsenals gewesen, und wir werden der Öffentlichkeit in der nahen Zukunft mehr fortschrittliche Waffen präsentieren», sagte Verteidigungsminister Mohammed Mostafa Nadschar nach iranischen Medienberichten am Donnerstag.

Am Vortag hatte das Militär nach eigenen Angaben zum vierten Mal in knapp einer Woche eine neue Rakete erfolgreich getestet. Die «streng geheime» Rakete könne von jedem Hubschrauber oder Kampfflugzeug aus auf Schiffe abgefeuert werden. Im Gegensatz zu vergleichbaren Raketen anderer Staaten brauche sie kein spezielles Radarsystem, um Ziele jenseits des Horizonts anzupeilen, und sei damit weniger anfällig für elektronisches Störfeuer, berichtete der staatliche Fernsehsender IRIB am späten Mittwoch. Die Entwicklung sei ein «Wendepunkt».

Fast täglich neue Erfolgsnachrichten

Während des Manövers «Heiliger Prophet» hatte das iranischen Militär fast täglich neue Erfolge bei Waffenversuche verkündet. So wurde neben Raketen und einem «super-modernen Flugboot» ein selbst entwickelter Torpedo, der das Ziel mit einer Höchstgeschwindigkeit von 360 Stundenkilometern treffen könne, als militärische Glanzleistung präsentiert. Bislang galten die russischen Schkwal- Torpedos als die schnellsten Unterwasser-Raketen.

Ein führender russischer Marineexperte wertete die iranische Präsentation als Täuschungsmanöver. Auch das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS) in London betrachtet die jüngsten iranischen Erfolgsmeldungen eher skeptisch. Es könne gut sein, dass die Iraner gewaltig aufschneiden, zitierte das Institut den Marine-Experten Jason Alderwick.

Heftige Kritik

Deutschland und die USA hatten die Waffenversuche kritisiert. Bundesaussenminister Frank-Walter Steinmeier hatte von einer «Begleiterscheinung» im Streit um das iranische Atomprogramm gesprochen, die die «Weltgemeinschaft zusätzlich besorgt macht». Das US-Aussenministerium hatte die Raketentests als Beleg für die Entwicklung aggressiver Waffenprogramme im Iran gewertet.

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