Racheakt«Pakistan ist erwacht!»
Als Vergeltung für einen Selbstmordanschlag in einer Moschee im Nordwesten Pakistans haben bewaffnete Dorfbewohner mehrere Kämpfer der Taliban getötet. Elf Aufständische seien der Aktion zum Opfer gefallen.
»Pakistan ist erwacht!», sollen die aufgebrachten Milizionäre nach einem Bericht der Zeitung «The News» gerufen haben, als sie die Stellungen der radikalislamischen Taliban stürmten. Ein halbes Dutzend Häuser, die Aufständische nutzten, seien niedergebrannt worden. Ein Stammesälterer sagte der Zeitung: «Wir sind nicht bereit, ihnen zu erlauben, ihren Terror hier zu entfesseln.»
Bei dem Selbstmordanschlag in dem Dorf Hayagai im Distrikt Dir waren am Freitag kurz vor dem Freitagsgebet nach jüngsten Angaben mindestens 49 Menschen getötet worden. Vor dem Anschlag waren in der Region mehrere Extremisten festgenommen worden.
In Dir sowie in den Distrikten Buner und Swat kämpft die Armee ausserdem seit Ende April gegen die Taliban. Bei der Offensive wurden bislang nach Angaben der Armee mehr als 1300 Aufständische und 105 Soldaten getötet.
In der Hauptstadt Islamabad wurde die Polizei nach einem Selbstmordanschlag in einem Notfallhilfe-Zentrum der Polizei vom Freitag in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Zwei Polizisten waren bei dem Anschlag ums Leben gekommen.
Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Premierminister Yousaf Raza Gillani brandmarkte den Anschlag in einer Erklärung als «feigen Terrorakt» und bekräftigte seinen Willen, Terroristen entschieden zu bekämpfen.
(sda)