Bin LadenAl Kaida plante Anschläge auf Züge
Zum 10. Jahrestag von 9/11 hat die Terrororganisation Angriffe auf US-Züge geplant. Das zeigen die beschlagnahmten Daten aus Bin Ladens Haus.
Das Terrornetzwerk Al Kaida hat offenbar darüber nachgedacht, zum zehnten Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 Anschläge auf Züge in den USA zu verüben. Das geht aus ersten Informationen hervor, die den US-Behörden nach der Tötung von Osama Bin Laden zugänglich wurden, wie die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag erfuhr. Konkrete Pläne gab es nach Angaben von Terrorexperten aber vermutlich nicht.
Nach dem Einsatz gegen Bin Laden durchsuchten die Soldaten das Gebäude und nahmen Computer und Dokumente mit, die nun ausgewertet werden.
In der Al Kaida wurde demnach bis Februar 2010 überlegt, einen Zug in den USA entgleisen zu lassen, der dann in ein Tal oder von einer Brücke stürzen sollte, wie aus einer Warnung des US-Heimatschutzministeriums hervorgeht, die am Donnerstag an Behörden in den USA herausging.
Keine offizielle Terrorwarnung
Das Heimatschutzministerium hob aber hervor, dass es sich nur um einen ersten Eindruck nach der Prüfung des Materials handele, der irreführend sein könne. Eine offizielle Terrorwarnung sei deshalb nicht geplant, sagte der Sprecher des Heimatschutzministeriums, Matt Chandler.
In den USA wurde 2009 ein geplanter Anschlag auf das New Yorker U-Bahnnetz vereitelt. Am Montag, nach dem Tod Bin Ladens, warnten die Sicherheitsbehörden vor Vergeltungsanschlägen. Der Verkehrsbereich gilt als eines der möglichen Ziele.
Nur ein Mann war bewaffnet
Die US-Kommandoeinheit ist bei ihrem Einsatz gegen Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden auf weit weniger Widerstand gestossen als zunächst angegeben. Beim Einsatz gegen Osama Bin Laden schoss nur ein Mann auf die US-Soldaten, der schnell getötet wurde. Dann drangen die Soldaten in das Gebäude in der pakistanischen Stadt Abbottabad ein und erschossen vier weitere Personen, die unbewaffnet waren, darunter Bin Laden, wie aus dem US-Verteidigungskreisen verlautete.
Ursprünglich hatte es geheissen, es sei in dem Gebäude am Montag zu einem andauernden Feuergefecht gekommen. Als sich die Spezialeinheit der Navy SEALs dem Anwesen bin Ladens genähert habe, habe Bin Ladens Bote Abu Ahmed al Kuwaiti das Feuer eröffnet, sagte der Gewährsmann. Die US-Spezialeinheit habe zurückgeschossen und den Boten sowie eine Frau getötet, die sich in dessen Nähe befunden habe.
Ob diese Details für die USA von Bedeutung sind, ist noch unklar. Die an dem Einsatz beteiligten US-Soldaten werden schon jetzt als Helden gefeiert. US-Präsident Barack Obama wollte am Freitag den Stützpunkt der Kommandoeinheit in Kentucky besuchen. (dapd)