Al Kaida plante Atombombe über Europa

Aktualisiert

Bin-Laden-TerrorAl Kaida plante Atombombe über Europa

Die Terrororganisation Al Kaida wollte Wikileaks zufolge nach den Anschlägen vom 11. September 2001 eine Atombombe über Europa zünden.

von
sma
El-Kaida-Chef Bin Laden plante für seine Verhaftung vor: Eine Atombombe sollte über Europa gezündet werden.

El-Kaida-Chef Bin Laden plante für seine Verhaftung vor: Eine Atombombe sollte über Europa gezündet werden.

Der mutmassliche Chefplaner der Terroranschläge vom 11. September 2001, bin Ladens Vertrauter Khalid Sheikh Mohammed, hat nach Angaben der Enthüllungsplattform Wikileaks für den Fall einer Gefangennahme von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden die Zündung einer Atombombe angedroht. Die in Europa versteckte Atombombe werde «einen atomaren Höllensturm» verursachen, drohte Mohammed laut Wikileaks vorliegenden Geheimunterlagen des US-Verteidigungsministeriums, aus denen die US-Zeitung «Washington Post» zitiert. Ausserdem plante Al Kaida auch einen Anschlag auf den Londoner Flughafen Heathrow.

Die «Washington Post» berichtet unter Berufung auf die Wikileaks-Dokumente, bin Laden habe nach den Anschlägen vom 11. September mit seiner Gefangennahme oder Tötung bei der US-Offensive in Afghanistan gerechnet. Nach den Attentaten sei der Terrorchef drei Monate lang in Afghanistan geblieben, um die dortigen Islamisten auf den Kampf gegen die US-Armee vorzubereiten. Bei einem Treffen mit den radikalislamischen Taliban habe bin Laden schliesslich die Leitung von Al Kaida an die Schura, das oberste Gremium der Taliban, übertragen, hiess es in dem Bericht. Diese Entscheidung habe er wahrscheinlich getroffen, «weil er fürchtete, gefangengenommen oder getötet zu werden, da die Amerikaner näherrückten».

Eine US-geführte Koalition hatte am 7. Oktober 2001 eine Offensive gegen Al Kaida in Afghanistan gestartet. Bin Laden floh Mitte November in einen Höhlenkomplex nahe Tora Bora, bevor er Mitte Dezember nach Pakistan floh. Anfang Dezember 2001 versammelten sich dem Bericht zufolge andere Al-Kaida-Anführer in den afghanischen Bergen, um über mögliche Anschläge auf US- und israelische Ziele in Marokko sowie gegen die britische Armee in Gibraltar zu beraten.

«Terror über Europa geplant»

Die «Washington Post» zitiert aus geheimen Dossiers des US-Verteidigungsministeriums, denen zufolge die Pläne für einen Anschlag auf den Flughafen Heathrow wesentlich weiter gediehen waren als bislang bekannt. Demnach habe Sheikh Mohammed bereits 2002 zwei Zellen gebildet, die den Anschlag in Heathrow vorbereiten sollten.

Sheikh Mohammed, die Nummer drei von Al Kaida, ist seit 2006 im US-Gefangenenlager Guantánamo inhaftiert. Ihm soll der Prozess vor einem Militärtribunal gemacht werden.

In seinen Vernehmungen durch den US-Geheimdienst CIA habe Sheikh Mohammed ausgesagt, dass die El-Kaida-Mitglieder ein Flugzeug in Heathrow entführen, es nach dem Start wenden und auf das Flughafenterminal stürzen lassen sollten. Eine der beiden Zellen habe in Grossbritannien residiert und den Auftrag gehabt, ein Pilotentraining in Kenia zu absolvieren, um später das Flugzeug zu steuern. Die zweite Zelle habe nach potenziellen Märtyrern Ausschau halten sollen, die an den Attacken mitwirken könnten. (sma/sda)

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