ChileBereits neun Tote nach Waldbränden
Die neuerlichen Waldbrände im Süden Chiles haben ein weiteres Todesopfer gefordert. Die Regierung vermutet, dass die Feuer von der indigenen Bevölkerung gelegt wurden.

Die in den letzten zehn Tagen grassierenden Brände im Süden Chiles haben ein weiteres Opfer gefordert.
Die Zahl der bei den Waldbränden im Süden Chiles getöteten Menschen ist auf mindestens neun gestiegen. Ein seit sechs Tagen vermisster 69-Jähriger wurde am Samstag nahe der Stadt Quillon etwa 500 Kilometer von Santiago de Chile tot aufgefunden.
Dies sagte der örtliche Polizeichef José Luis Becerra. Für Sonntag rief die Regierung in den Regionen Bío Bío und Araucanía einen Trauertag aus. Dabei sollte der sieben Feuerwehrleute gedacht werden, die bei ihrem Einsatz ums Leben gekommen waren.
Anschläge einer radikalen Gruppe?
Die chilenischen Behörden vermuten hinter einigen der Brände gezielte Anschläge einer radikalen Gruppe der indigenen Bevölkerung. Nach Angaben von Innenminister Rodrigo Hinzpeter könnten die Feuer das Werk von CAM sein, einer Splittergruppe des Mapuche-Stamms.
Diese habe sich bereits Ende Dezember zu einem Brandanschlag auf einen Feuerwehrhelikopter bekannt. Ein Vertreter der Mapuche kritisierte dagegen in der Zeitung «La Tercera» vom Samstag, dass sein Stamm sogleich unter Verdacht geraten sei.
Bei den Waldbränden im gesamten Süden Chiles ist in den vergangenen zehn Tagen eine Fläche von mehr als 50 000 Hektar zerstört worden. (sda)