HaftbefehlEcuador will kolumbianischen Minister verhaften
Der kolumbianische Militäreinsatz gegen ein Lager der FARC-Rebellen im Nachbarland Ecuador im vergangenen Jahr hat für den damaligen kolumbianischen Verteidigungsminister Juan Manuel Santos ein juristisches Nachspiel. Gegen den Präsidentschaftskandidaten hat Ecuador einen Haftbefehl erlassen.
Die ecuadorianische Justiz erliess nach Medienberichten vom Montag Haftbefehl gegen Santos, der als möglicher Kandidat für die kolumbianischen Präsidentschaftswahlen 2010 gilt. Der Angriff vom März 2008, bei dem FARC-Vize Raúl Reyes und 24 weitere Menschen ums Leben gekommen waren, hatte zu massiven diplomatischen Spannungen zwischen beiden Ländern geführt.
Der Militäreinsatz sei ein «Verbrechen gegen das Leben» gewesen, sagte Richter Daniel Méndez der ecuadorianischen Zeitung «El Comercio». Dies rechtfertige einen Haftbefehl gegen Santos.
Er hatte das Amt des Verteidigungsministers im Mai abgegeben, um bei den Präsidentschaftswahlen kommendes Jahr antreten zu können. Die kolumbianische Regierung wies den Haftbefehl aus Ecuador zurück. «Es gibt keine militärische Aktion gegen den Terrorismus, die als illegal angesehen werden kann», sagte Innenminister Fabio Valencia.
(sda)