Einsturzgefahr im Atommülllager Asse

Aktualisiert

SchreckensszenarioEinsturzgefahr im Atommülllager Asse

Im Atommülllager Asse ist eine mit radioaktivem Müll gefüllte Kammer einsturzgefährdet. Die Decke einer Kammer ist durch mikroseismische Aktivitäten nicht mehr stabil.

In der Einlagerungskammer 4 gebe es Schäden, «durch die sich künftig Teile der Decke lösen und auf in der Kammer lagernde schwachradioaktive Abfälle stürzen könnten», teilte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am Donnerstag in Salzgitter mit und bestätigte damit einen Bericht der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung». Das Amt kündigte Sicherungsmassnahmen an, um bei einem Einsturz der Decke den Austritt von Radioaktivität zu verhindern.

Nach Angaben des Bundesamtes wurde bei der Auswertung seismischer Überwachungsdaten festgestellt, dass die Decke der Einlagerungskammer in Bewegung geraten ist und es dort «eine Häufung mikroseismischer Ereignisse» gab. Bei einem Herabstürzen von Deckenteilen könnten die in der Kammer lagernden Atommüllfässer beschädigt werden. Derzeit sei nicht auszuschliessen, dass durch «entstehenden Druckaufbau die Verschlüsse der Kammer durchlässig und Radioaktivität freigesetzt werden könnte», warnte das BfS.

Zusatzbarriere

Vor der einsturzgefährdeten Kammer will das Amt nun eine zusätzliche Barriere aus Salzbeton errichten. Einen entsprechenden Antrag werde man in den kommenden Tagen beim Landesamt für Bergbau stellen, hiess es. Ausserdem ist der gefährdete Bereich nur noch eingeschränkt für das Personal des Bergwerkes zugänglich.

Das BfS hatte zum Jahresanfang die Verantwortung für das Atommülllager Asse übernommen. In dem ehemaligen Salzbergwerk sind bereits Decken mehrerer alter Abbaukammern eingestürzt. Bislang betraf dies aber keine der 13 Kammern, in denen Atommüll lagert. In dem Bergwerk wurden bis 1978 mehr als 126 000 Atommüllfässer deponiert. (dapd)

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