Pauline NyiramasuhukoErste Frau wegen Völkermords verurteilt
Das UN-Tribunal in Arusha verhängt lebenslange Haft gegen eine frühere ruandische Ministerin. Sie ist am Tod hunderter Tutsi beteiligt gewesen.
Als erste Frau überhaupt ist die frühere ruandische Familienministerin Pauline Nyiramasuhuko in einem Völkermordprozess verurteilt worden. Sie ist die einzige Frau, die vor dem UN-Tribunal in Arusha vor Gericht stand und nach Angaben der Rechtsexpertin des Haager Asser-Instituts, Hanna Brollowski, die erste Frau überhaupt, die wegen Völkermords schuldig gesprochen wurde.
Nyiramasuhuko und ihr Sohn Arsene Ntahobali wurden am Freitag zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie sich der Beihilfe zur Entführung, Vergewaltigung und Tötung hunderter Angehörige der Minderheit der Tutsi in der südlichen Region Butare schuldig gemacht haben. Dem Völkermord in Ruanda fielen 1994 mindestens 500 000 Tutsi und gemässigte Hutu zum Opfer.
(dapd)