Sri LankaKamikaze-Piloten: Colombo war ihr Ziel
Die Angriffe zweier Kleinflugzeuge auf die srilankische Hauptstadt Colombo waren laut den tamilischen Rebellen Selbstmordanschläge. Die Piloten seien «Schwarze Tiger der Lüfte».
Die Flugzeuge sollten in ein Hochhaus des Militärs in der Innenstadt und in einen Luftwaffenstützpunkt nahe des internationalen Flughafens Colombo stürzen, wie die den Rebellen nahestehende Website TamilNet am Samstag berichtete. Bei den Angriffen vom Freitagabend kamen neben den Piloten zwei Menschen ums Leben, 51 weitere wurden verletzt.
«Schwarze Tiger der Lüfte»
TamilNet veröffentlichte auch ein Foto, das die beiden angeblichen Piloten zusammen mit Rebellenführer Velupillai Prabhakaran zeigte - ein üblicher Vorgang bei Selbstmordattentaten der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE). Sie seien «Schwarze Tiger der Lüfte», hiess es auf der Website. Selbstmordattentäter werden von den Rebellen gewöhnlich als «Schwarze Tiger» bezeichnet.
Die Rebellen werteten den Angriff als grossen Erfolg, die Regierung widersprach. Luftwaffensprecher Janaka Nanayakkara bestätigte, dass es sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt habe. Beide Flugzeuge seien jedoch vor Erreichen ihres Ziels abgeschossen worden. Eines der Flugzeuge sei mit rund 130 Kilogramm Sprengstoff beladen gewesen.
Der Angriff wurde von Beobachtern als äusserst peinlich für die Regierung gewertet. Diese hatte unlängst erklärt, sie habe sämtliche Start- und Landebahnen in den von Tamilen kontrollierten Gebieten zerstört und auch die Flugzeuge LTTE unbrauchbar gemacht.
Jahrelanger Krieg der LTTE
Die tamilischen Rebellen kämpfen seit gut 25 Jahren für einen eigenen Staat der Tamilen im Norden der Insel Ceylon und hatten dort in den vergangenen Jahren de facto die Kontrolle übernommen. Zuletzt mussten sie jedoch heftige Verluste im Kampf gegen die Regierungstruppen hinnehmen und kontrollieren nur noch ein keines Gebiet. Der Bürgerkrieg hat schon mehr als 70.000 Menschen das Leben gekostet.
(dapd)