Klage wegen 300 000 Tamilen in Lagern

Aktualisiert

Sri LankaKlage wegen 300 000 Tamilen in Lagern

Ein öffentliches Politikzentrum in Sri Lanka hat wegen des Umgangs mit Bürgerkriegsflüchtlingen vor Gericht Beschwerde gegen Präsident Mahinda Rajapaksa und fünf weitere Regierungsbeamte eingereicht. 300 000 Flüchtlinge würden illegal in 40 überfüllten Lagern festgehalten, die von Stacheldraht gesichert seien.

Unter ihnen seien Alte, Kranke und Behinderte, erklärte das Zentrum für Politikalternativen. Den Zivilpersonen werde das Verlassen der Lager nicht erlaubt, ihre Internierung gründe sich ausschliesslich auf ihre Volkszugehörigkeit und Herkunft.

Alle Flüchtlinge in den Lagern sind Tamilen, die seit Jahren in dem von Rebellen der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) kontrollierten Gebiet im Norden Sri Lankas lebten. Regierungstruppen besiegten die Rebellen im Mai und beendeten damit den seit 25 Jahren währenden Bürgerkrieg.

Die Behörden suchen nach eigenen Angaben in den Lagern nach Rebellen, die sich unter die Zivilbevölkerung gemischt haben sollen. Die meisten der Flüchtlinge sollen nach Behördenangaben innerhalb von sechs Monaten umgesiedelt werden. Das Politikzentrum forderte das Gericht auf, die Bewegungsfreiheit der Flüchtlinge sicherzustellen und festzustellen, dass die Regierung gegen deren fundamentale Rechte verstossen habe und ihnen eine angemessen Entschädigung zahlen solle. (dapd)

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