Kuba sitzt auf riesigen Ölreserven

Aktualisiert

Förderung ab 2009Kuba sitzt auf riesigen Ölreserven

Wird Havanna zum Dubai des Westens? Kuba verfügt nach staatlichen Angaben über Ölvorkommen von 20 Milliarden Barrel. Das entspricht ungefähr den noch vorhandenen Reserven von Erzfeind USA.

Seit einigen Jahren ist bekannt, dass der Inselstaat vor seinen Küsten über stattliche Ölreserven verfügt. Diese scheinen nun noch grösser zu sein als bislang angenommen. Der staatliche Ölkonzern Cubapetroleo bezifferte sie an einer Medienkonferenz in Havanna auf mehr als 20 Milliarden Barrel. Das ist mehr als doppelt so viel wie der geologische Überwachungsdienst der USA errechnet hat. Damit würde Kuba unter die 20 grössten Ölförderstaaten der Welt aufrücken.

Die Schätzungen basieren laut BBC auf Vergleichen mit bekannten Ölvorkommen vor den Küsten der USA und Mexikos. Kubas Unterwasser-Geologie ist gemäss Cubapetroleo vergleichbar mit den riesigen mexikanischen Ölfeldern Cantarell und Poza Rica in der Bucht von Campeche. Falls dies zutrifft, würden die kubanischen Reserven etwa jenen der USA (21 Milliarden Barrel) entsprechen und fast doppelt so gross sein wie diejenigen von Mexiko (11,7 Milliarden).

Das kommunistische Land, das seit Jahren unter wirtschaftlichen Problemen leidet, könnte damit zu ungeahntem Reichtum kommen, was unweigerlich Fragen nach dessen Verteilung nach sich ziehen würde. Rafael Tenreyro Pérez von Cubapetroleo erklärte in Havanna, dass ein Konsortium unter Führung der spanischen Firma Repsol bis Mitte 2009 mit den Bohrungen beginnen werde.

Kuba fördert bereits heute Öl, den grossen Teil seines Bedarfs aber muss es aus Venezuela importieren. Castro-Freund Hugo Chávez liefert das schwarze Gold zu einem Vorzugspreis, im Austausch für tausende kubanische Ärzte, die in Venezuela arbeiten.

(pbl)

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