1. MaiNeonazis greifen Gewerkschafter an
Hunderte Rechtsextremisten haben in mehreren deutschen Städten Mai-Kundgebungen der Gewerkschaften angegriffen. In der Dortmunder Innenstadt gingen bis zu 300 Neonazis am Freitag mit Holzstangen und Steinen auf Teilnehmer einer DGB-Kundgebung los.
Auch Polizisten wurden angegriffen. Es gab mehrere Verletzte. Die Polizei nahm knapp 200 Rechte fest. In Rotenburg störten etwa 100 schwarz gekleideten Neonazis, die ein braunes Transparent mit sich führten und rechte Parolen riefen, die Mai-Kundgebung. Bei einer anschliessenden Rangelei wurde ein Polizist leicht verletzt.
Forderung nach NPD-Verbot
Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer sagte der Nachrichtenagentur AP zu den Vorfällen: «Das beweist einmal mehr, dass ein NPD-Verbotsverfahren gegen die NPD und alle ihre Tarnorganisationen eingeleitet werden muss.» Zuvor hatte bereits Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble vor der Gewaltbereitschaft der rechten Szene gewarnt. «Sie greift zur Gewalt, schreckt vor nichts zurück», sagte der CDU-Politiker der «Südwest Presse» in Ulm. «Wir nehmen die Lage ernst, aber es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Wir werden fertig mit diesen Rattenfängern», versicherte der Innenminister.
In Dortmund hatten sich den Polizeiangaben zufolge am Freitagvormittag gegen 10.00 Uhr 300 Neonazis am Dortmunder Hauptbahnhof getroffen, um von dort zu einer Demonstration nach Siegen zu fahren. Doch statt in den Zug zu steigen, rannten sie Richtung Innenstadt und warfen mit Knallkörpern und Steinen und schlugen mit Holzlatten zu.
Die Polizei setzte Schlagstöcke ein und nahm zunächst 150 Personen in Gewahrsam und später eine weitere Gruppe von 40 Neonazis. Gegen sie bestehe der dringende Tatverdacht des Landfriedensbruchs. Mehrere Polizisten wurden verletzt und ein Streifenwagen beschädigt. Ob es auch unter den DGB-Kundgebungsteilnehmern Verletzte gab, war zunächst unklar. (dapd)