Nur noch 1,8 Prozent? Grossartig!

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Wahlparty unterwandertNur noch 1,8 Prozent? Grossartig!

Wer bei Wahlen absackt, braucht für den Spott nicht zu sorgen: Als in der Berliner Bundeszentrale der FDP das Wahlergebnis bekannt gegeben wurde, regnete es Jubel und Konfetti.

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Erst klatschen die FDP-Parteimitglieder noch, als sie im Thomas-Dehler-Haus in Berlin die Ergebnisse der Landtagswahl vernehmen. Gerade bescheidet der Nachrichtensprecher dem politischen Gegner von ganz links einen kleinen Verlust von zwei Prozent. Aber immerhin bringt es «Die Linke» noch auf 11,5 Prozent. Dann halten die Politiker (für einmal) die Luft an. «Und die FDP», sagt der Mann im Fernsehen, «zwei Prozent». Im Raum bricht lautstark Jubel aus, obwohl allen FDP-Mitglieder quasi die Wahlklatsche ins Gesicht geschrieben steht.

Der Jubel aus anderer Perspektive. Quelle: Vimeo

Dennoch geht der wilde Applaus weiter, Konfetti fliegt, rhythmisch werden Sprechgesänge angestimmt: «Jetzt geht's los!» Natürlich ist die Spassfraktion kein Fan der Wahlverlierer, sondern kommt vom politischen Gegner: Hinter der Altion steckt Martin Sonneborn, Ex-Chefredaktor des Satiremagazins «Titanic» und Chef der Ironie-Politiker der «Partei», die auch einen Schweizer Ableger hat. Als «Hedonistische Internationale» haben 50 Aktivisten die FDP-Party unterwandert.

Das ZDF hat Totenstille ausgemacht. Das nennt man Text-Bild-Schere. Quelle: YouTube

Auf der Website der Bewegung lässt sich ein Mitglied so zitieren: «Wir hatten grossen Rückenwind der Bundespolitik, so haben wir doch noch dieses phänomenale Wahlergebnis von unter zwei Prozent erstritten. Ohne eine harte Ansage gegen Griechenland wäre das nicht möglich gewesen. Deswegen kann man sagen, vom Ergebnis her: ‹Die FDP ist wieder da...›» Der Berliner Zeitung B.Z. sagte «Partei»-Chef Sonneborn: «Wir bieten FDP-Mitgliedern jetzt ein Aussteigerprogramm an.» Natürlich scheiterte auch seine Politvereinigung in Berlin an der Fünf-Prozent-Hürde.

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