Radikale töten in Kirchen

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AttackenRadikale töten in Kirchen

Bei einer Serie von Anschlägen und Überfällen sind in Nigeria am Heiligen Abend mindestens 38 Menschen umgebracht worden.

Die Polizei markiert Präsenz nach den Überfällen.

Die Polizei markiert Präsenz nach den Überfällen.

Im Norden des Landes überfielen Mitglieder der radikalislamischen Sekte Boko Haram zwei Kirchen, wie die Polizei in der Stadt Maiduguri am Samstag mitteilte. Nach Angaben von Kirchenvertretern kamen dabei sechs Menschen ums Leben. In der Stadt Jos im nigerianischen Staat Plateau wurden nach Polizeiangaben bei vier verschiedenen Bombenanschlägen mindestens 32 Menschen in den Tod gerissen und Dutzende weitere verletzt.

«Was an Heiligabend passiert ist, ist bedauernswert», sagte der nigerianische Regierungssprecher Gregory Yenlong. «Vor allem jetzt, da wir Frieden und Sicherheit im Staat gewährleisten wollen.» Bislang habe sich noch keiner zu den Anschlägen in Jos bekannt.

Kampf um Kontrolle

Jos gilt als Epizentrum des sogenannten Mittelgürtels in Nigeria, wo zahlreiche ethnische Gruppen um politische und wirtschaftliche Kontrolle kämpfen. Religiös motivierte Gewalt hat dort in diesem Jahr mehr als 500 Menschen das Leben gekostet.

Der Sekretär einer der angegriffenen Kirchen in Maiduguri, Danjuma Akawu, berichtete, rund 30 Männer hätten seine Kirche am Freitag attackiert. Die Angreifer hätten fünf Menschen getötet, darunter der Pfarrer, zwei Chor-Mitglieder und zwei Passanten. Der Pfarrer sei aus seinem Haus auf dem zur Kirche gehörenden Grundstück gezerrt und erschossen worden. Er selbst habe mit anderen Augenzeugen über einen Zaun flüchten können, sagte Akawu. Die Angreifer hätten Schusswaffen, Messer und Molotowcocktails bei sich getragen. Sie hätten die Kirche und das Haus des Pfarrers in Brand gesetzt und seien anschliessend weggefahren.

(dapd)

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