Vorgeschmack auf den grossen Rabatz

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1. MaiVorgeschmack auf den grossen Rabatz

Am Vorabend des 1. Mai ist es in Berlin und Hamburg zu Krawallen gekommen. In der Hauptstadt stand im Stadtteil Friedrichshain eine teils aggressive und betrunkene Menge von rund 200 Personen der Polizei gegenüber. Für heute wird in ganz Deutschland mit weiteren Randalen gerechnet.

Sie schleuderten Flaschen und Steine gegen Beamte und steckten Müllcontainer in Brand. Mehr als ein Dutzend Randalierer wurden festgenommen. 29 Polizisten wurden zumeist leicht verletzt.

Dennoch sprach die Berliner Polizei von einer weitgehend friedlichen Nacht. In früheren Jahren sei die Gewalt weit grösser gewesen, sagte ein Sprecher.

Die Berliner Polizei bot in diesem Jahr allein in der Nacht zum 1. Mai, die sogenannte Walpurgisnacht, rund 2000 Einsatzkräfte auf. Auch in den Vorjahren war es wiederholt zu Krawallen gekommen.

Wasserwerfer in Hamburg

Im Hamburger Schanzenviertel warfen Randalierer die Scheibe eines Bankinstituts ein und zündeten mehrere Mülltonnen an. Gewaltbereite Jugendlichen hätten ausserdem Flaschen auf Polizisten geworfen, teilte die Polizei mit.

Drei Beamte seien bei den Angriffen leicht verletzt worden, ein Zivilpolizist erlitt eine Platzwunde am Hinterkopf. Nach Mitternacht räumten rund 300 Polizisten kurzfristig die Schanzenstrasse. Dabei wurde auch ein Wasserwerfer in Stellung gebracht, der aber letztlich nicht zum Einsatz kam.

Immer mehr Demonstranten

Immer mehr wird der 1. Mai in Deutschland von linken und rechten Gruppierungen zu Demonstrationen genutzt. In mehreren Städten Deutschlands sind Kundgebungen angekündigt.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei der Berliner Stadtteil Kreuzberg, wo sich am Abend des 1. Mai traditionell auch Autonome aus der linken Szene zu Wort melden. Zudem wollen sich in diesem Jahr im Stadtteil Köpenick Anhänger der rechtsextremen NPD sowie Gegendemonstranten versammeln.

Die in Hannover geplante grösste Demonstration von Rechtsextremisten wurde vom Verfassungsgericht endgültig verboten. Dennoch richtet sich die Polizei auf einen Grosseinsatz ein. Die Rechtsextremisten hatten 1000 Teilnehmer angekündigt, zu einer Gegenkundgebung wurden mehr als 10 000 Teilnehmer erwartet.

(sda)

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