Baselworld«Händler unterschätzen die Gefahr»
Sicherheitsexperte Martin Winckel warnt vor Sicherheitslücken an der heute startenden Uhren- und Schmuckmesse Baselworld – die Veranstalter wiegeln ab.

Die Aufbauphase ist dieses Jahr speziell von Zivilpolizisten überwacht worden.
Preziosen im Wert von Milliarden von Franken stapeln sich derzeit in den Messehallen, ein riesiges Dispositiv ist für ihre Sicherheit nötig. Der Diamantencoup an der letzten Baselworld sitzt Betreibern und Händlern auch am heutigen Eröffnungstag der Ausgabe 2012 noch im Nacken – wo genau Anpassungen vorgenommen wurden, will die Messe nicht sagen. Sprecher Bernard Keller dazu nur: «Die sicherheitsrelevante Ausstattung der Messe reicht völlig aus, aber falls es Potenzial zur Verbesserung der Sicherheit gibt, handeln wir.»
Genau dies bezweifelt Martin Winckel vom Internationalen Juwelier-Warndienst. Polizeiaufgebot und Videoüberwachung seien optimal, die Standardstände müssten die Betreiber jedoch sicherheitstechnisch aufrüsten. «Die Händler unterschätzen die Gefahr ganz klar, viele sind sich den Kundenkontakt nicht gewohnt», sagt Winckel.
Erstmals dringen nun Details zum letztjährigen 8-Millionen-Coup an die Öffentlichkeit: «Die Täter wechselten bereits beim Aufbau als Handwerker verkleidet die Vitrinen aus», so Winckel. Deswegen sei die Aufbauphase dieses Jahr sicher auch von speziell vielen Zivilpolizisten überwacht worden. Auch habe so mancher Standbetreiber wohl im Vergleich zum Vorjahr sicherheitstechnisch aufgerüstet. Trotzdem fordert Winckel künftig eine Schulung der Aussteller durch die Polizei – am besten von der Messe organisiert.