Flugzeug-Absturz in Basler Wohnsiedlung: Ein Toter, sechs Verletzte
Im Basler Bachgrabenquartier hat sich ein Flugzeugunglück ereignet. Ein ehemaliger Swiss-Pilot wollte den Atlantik überqueren, in Erinnerung an den ersten Nonstop-Alleinflug von Charles A. Lindbergh im Jahr 1927.
Beim Absturz eines Kleinflugzeuges am Montagmittag auf ein Wohnhaus in Basel ist der Pilot ums Leben gekommen. Die Leiche des Piloten wurde auf dem Spielplatz geborgen. Laut Mannhart gab es keine weiteren Todesopfer. Mindestens sechs Personen wurden verletzt, wie der Krisenstab der Stadt Basel mitteilte: Eine ältere Person erlitt einen Schock, und Feuerwehrmänner zogen sich bei den Löscharbeiten Verletzungen zu. Die Kontrolle des Wohnhauses habe ergeben, dass keine weiteren Personen verletzt worden seien, sagte Melzl.
Wohnhaus in Brand
Der Absturz ereignete sich um 11.25 Uhr in Basel West nahe der französischen Grenze. Betroffen ist ein 150 Meter langes Wohnhaus mit 30 Wohnungen an der Roggenburgstrasse beim Bachgrabenareal. Der Dachstock des Gebäudes, das sich über drei Hausnummern erstreckt, geriet nach dem Absturz in Brand.
Es wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Die Feuerwehr hatte den Brand nach dem Mittag unter Kontrolle. Das Dach sei zerstört, die oberen Wohnungen seien nicht mehr bewohnbar, hiess es an der Medienkonferenz. Die Wohnungen wurden evakuiert. Für die Bewohner wurden Notunterkünfte bereitgestellt.
Im ganzen Quartier lagen Flugzeugtrümmer herum. Die Leiche der verstorbenen Person wurde auf einem Robinsonspielplatz in der Nähe des Wohnhauses gefunden. Das Büro für Flugunfalluntersuchungen ist vor Ort.
Kinder kamen mit dem Schrecken davon
Grosses Glück hatten 19 Kinder, die sich zur Absturzzeit mit ihrer Betreuerin auf dem Spielplatz aufhielten. Die Betreuerin konnte die Kinder in Sicherheit bringen. «Es gab einen lauten Knall», sagte die Betreuerin Silvia Kalman. Ein Klettergerüst auf dem Spielplatz sei in Flammen aufgegangen. Auf dem Spielplatz blieben Trümmerteile und das Wrack liegen.
Experimentelles Flugzeug
Beim Piloten handelte es sich laut Sabrina Walter von der Kommunikationsabteilung des EuroAirports um einen ehemaligen Swissair-Piloten. Der Pilot habe einen Weltrekordversuch unternommen und die 8.000 Kilometer nach Oshkosh im US-amerikanischen Bundesstaat Wisconsin in 30 Stunden allein zurücklegen wollen. Sein einmotoriges Flugzeug vom Typ «Express 2000 ER» war laut der Sprecherin mit 1.700 Liter Kerosin betankt.
Der Pilot wollte die 8000 Kilometer Distanz nonstop zurücklegen, in Erinnerung an den ersten Nonstop-Alleinflug über den Atlantik von Charles A. Lindbergh im Jahr 1927. Das Unternehmen mit dem Namen «Saint-Louis memory flight» hätte rund 30 Stunden gedauert.
Der Pilot sei erfahren gewesen. Laut dem stellvertretendem Direktor des Flughafens EuroAirport, Vincent Devauchelle, hatte die Maschine Startprobleme. Das Unglück ereignete sich wenige Minuten nach dem Start von 11.20 Uhr. Das Büro für Flugunfalluntersuchungen leitete Ermittlungen ein.
Lindberghs Flugroute am 20. Mai 1927
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Charles Augustus Lindbergh II. (1902-1974)
wurde in Detroit als Sohn schwedischer Einwanderer geboren. Er erlangte im Mai 1927 internationale Berühmtheit, als ihm die erste Nonstop-Überquerung des Atlantiks (New York-Paris, 5800 km) im Alleinflug gelang.
1932 wurde sein Sohn Charles III. entführt und getötet, was grosses Aufsehen erregte. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges setzte sich Lindbergh für das America First Committee ein, das den Kriegseintritt der USA auf Seiten der Alliierten verhindern wollte. Deshalb wurden ihm Sympathien für den Nationalsozialismus nachgesagt. Lindbergh starb 1974 im Maui, Hawaii.