Pädophiler (46) steht nach 22 Jahren erneut vor Gericht
Ein 46-jähriger Schweizer steht seit gestern wegen mehrfacher sexueller Handlung mit minderjährigen Knaben vor dem Strafgericht. Er wurde bereits 1985 wegen Kindsmissbrauch verurteilt.
Der Angeklagte, der in der Schweiz und in Deutschland schon mehrfach einschlägig vorbestraft ist, wurde im Frühjahr 2001 frühzeitig aus einer stationären Massnahme entlassen. Diesen Umstand nützte der 46-Jährige, der sich selbst als «bi-pädophil» bezeichnet, um nur wenige Monate später erneut mit unter 16-jährigen Knaben in Kontakt zu treten. Er suchte seine Opfer über Internet-Chatrooms und eine Anzeige für Nachhilfestunden.
Die Minderjährigen fragte er jeweils, ob sie bereit wären, sich gegen Geld fotografieren zu lassen. Nach dem Fotoshooting in seiner Wohnung kam es mit drei der vier Opfern wiederholt zu sexuellen Handlungen, welche zusätzlich entlöhnt wurden. Bei einem der Knaben, bei dem er sich als «väterlicher Freund» aufspielte, nahm er über mehrere Jahre mindestens 30-mal sexuelle Handlungen vor und forderte diesen auf, solche auch an ihm auszuführen.
Der Angeklagte zeigte sich gestern überrascht, als zwei der drei Opfer aussagten, sie hätten die Handlungen unter Angst und Druck ausgeübt. Für ihn sei klar, dass die Kinder freiwillig mit ihm «experimentierten» – er habe sich auch immer nach ihrem Befinden erkundigt. Das Urteil wird heute verkündet.
(dd)