Einschläfern von Jungtieren gehört zum Alltag von Zoos

Aktualisiert

Einschläfern von Jungtieren gehört zum Alltag von Zoos

Weil nicht genügend Platz für alle da ist, musste der Basler Zoo zwei der vier neugeborenen Löwenbabys einschläfern. Ein solches Vorgehen ist im Zoo Alltag.

Die Löwenanlage sei nur für maximal fünf Tiere konzipiert, begründet der Kurator des Zoos, Jakob Huber, die Massnahme. Mit den vier neugeborenen Löwen lebten kurzzeitig sieben Löwen im Basler Zoo. Nun wurden zwei davon eingeschläfert, ein Männchen und ein Weibchen liess man am Leben.

Beim Tierschutz beider Basel zeigt man für diese Massnahme Verständnis. «Wenn man einem Tier keinen rechten Platz garantieren kann, ist dies eine vertretbare Lösung», sagt Geschäftsleiterin Iris Fankhauser.

Vor Ort bei der Löwenanlage fallen die Kommentare durchmischt aus. Cornelia Hildebrand, die mit ihrer Familie aus Bern angereist ist, kritisiert, dass Töten nicht die Lösung sein könne. Eher hätte man die Jungtiere an einen anderen Zoo vermitteln sollen. Ganz auf der Linie des Zoos befindet sich die Baslerin Melanie Ingold. «Es ist sicher traurig, aber besser, als wenn es nirgends Platz für die Löwen gehabt hätte.»

Das Töten von gesunden Jungtieren gehört im Zoo zum Alltag, weil nach der Geburt nicht für alle ein Platz gefunden werden kann. Auch die zwei verbliebenen Löwenbabys können nicht in Basel bleiben: Der Zoo sucht für die Junglöwen nach einem geeigneten Platz.

Lukas Hausendorf

Deine Meinung zählt