Die SVP wirbt mit Mord
Im Wahlkampf kämpft die SVP mit allerhärtesten Bandagen. Jetzt zeigt sie in einem Internetvideo sogar einen echten Mord.
Erst gestern musste die SVP ihr Gewaltvideo vom Netz nehmen, weil die daran beteiligten Bieler Hip-Hopper über den Auftraggeber falsch informiert worden waren.
Und nun dies: Das Intro eines Internetvideos der Jungen SVP Baselland für die Nationalratswahlen zeigt - wie der «Blick» berichtet - in Zeitlupe, wie ein Mann versucht sich unter einem Billiardtisch zu verstecken. Ein anderer Mann richtet seine Pistole auf den Schutzsuchenden und richtet ihn mit mehreren Schüssen regelrecht hin.
Das Video ist nicht gestellt, es zeigt einen echten Mord. Und mit der Schweiz hat der gezeigte Mord nichts zu tun, wie es das SVP-Video suggeriert. In Tat und Wahrheit ereignete sich der Mord am 3. Dezember 1993 in den USA. Der Mörder Chung Yang sitzt lebenslänglich ein.
JSVP-Kandidat Michel Mamie gibt zu: «Ja, die Szene ist von YouTube». Was hat ein US-Mord mit der Situation in der Schweiz zu tun? muss man sich fragen. Für SVP-Kandidat Mamie offenbar «kein Problem». Der Präsident der SVP-Baselland Dieter Spiess meinte gegenüber «Blick» dazu: «Das ist die Realität.» So was, komme «auch in der Schweiz» vor.
pat, 20minuten.ch