Ex-Freund aus Rache angezeigt
Ein junger Schwuler musste sich gestern vor dem Basler Strafgericht wegen falscher Anschuldigung und Kinderpornografie verantworten.
Der heute 27-jährige Schweizer lernte Ende 2004 im Internet einen heute 21-jährigen Walliser kennen. Als der Basler seinen Geliebten in Brig besuchte, lud er ihm laut Anklageschrift kinderpornografisches Material auf den Computer. Nachdem die Beziehung zerbrochen war, stellte der Walliser fest, dass er sich beim Angeklagten eine Infektion geholt hatte und machte dies im Chat publik.
Das wollte der 27-Jährige nicht auf sich beruhen lassen; er stiftete einen Kollegen an, eine anonyme Anzeige gegen den Walliser wegen Besitzes von Kinderpornografie einzureichen. Die Sache flog auf – und dummerweise besass der Basler auch selbst einschlägiges Material.
Das Strafgericht sprach ihn gestern mangels Beweisen von der falschen Anschuldigung frei, verurteilte den Mann aber wegen Herstellens von kinderpornografischem Material zu 360 Stunden gemeinnütziger Arbeit bedingt.
Sabine Knosala