Reich und obdachlosBasler Millionär bettelt für ZDF-Show
Für eine Doku des deutschen TV-Senders ZDF lebte der Basler Selfmade-Millionär Ivar Niederberger neun Tage lang als Clochard auf den Strassen Berlins.

Ivar Niederberger als Obdachloser in Berlin. (Foto: Nora Erdmann)
Es ist ein Rollentausch der Extreme: Für die ZDF-Dokumentarreihe «Reich und obdachlos» lebte der 41-jährige Basler Unternehmer mit vier anderen Wohlhabenden freiwillig das Leben am Bodensatz der Gesellschaft – neun Tage lang. Mit nichts als den Kleidern, die er auf dem Leib trug, und einem Schlafsack setzte man ihn am 9. März dieses Jahres kurz vor Mitternacht in Berlin Kreuzberg aus. Niederberger wurde lediglich von einem Team mit versteckter Kamera und einem Bodyguard begleitet. Was folgt, ist laut Niederberger eine Erfolgsgeschichte. Der Geschäftsmann, der mit seinem Buch «Tun – Glück schreibt man mit drei Buchstaben» einen Bestseller landete, dachte nicht ans Schlafen. «Ich fing an zu arbeiten», erzählt er. Sechs Stunden später hatte er bereits 40 Euro erbettelt. Er verfeinerte seine Masche – tagsüber verdiente er einen Euro pro Minute. «Mit Schlauheit und ein wenig Charme lebt es sich gut auf der Strasse», urteilt der erfolgreiche Teilzeit-Clochard. So gut, dass er meistens in einem billigen Hotelzimmer nächtigte und sich auch mal ein Mahl im Kaufhaus KaDeWe gönnte.
Niederberger taten sich aber auch Abgründe auf: Er traf eine Baslerin, die mit ihren beiden Kindern vor dem gewalttätigen Mann geflüchtet und mittellos und ohne Obdach in Berlin gestrandet war. Das ZDF strahlt den Dreiteiler am 6., 7. und
8. Januar aus.