Viele Teenager nur sehr mangelhaft aufgeklärt

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BaselViele Teenager nur sehr mangelhaft aufgeklärt

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass viele Teenager von Sex weniger Ahnung haben, als sie denken. Experten fordern deshalb eine intensivere Aufklärung an Schulen.

Anna Luethi/Deborah Rast
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Anna Luethi/Deborah Rast

Die baselstädtische Abteilung für Gesundheitsförderung und Prävention hat 340 15- bis 16-Jährige zum Thema Sexualität befragt – und über die Antworten gestaunt. So wusste ein Drittel der Jugendlichen nicht, dass man sich nicht gegen HIV/Aids impfen lassen kann. Bei der Frage, was Syphilis sei, wussten gar 87 Prozent nicht Bescheid. «Beim Thema se­xuell übertragbare Krankheiten offenbarten viele Jugend­liche gros­se Wissenslücken – oftmals glauben sie, gut informiert zu sein», sagt Eva Hollosi. Sie ist Projektleiterin von Mixyourlife.ch, einer neuaufgeschalteten Internetplattform des Gesundheitsdepartements. Hol­losi räumt ein, dass die ­Jugendlichen punkto Aufklärung bisher falsch angegangen wurden: «Wir arbeiteten mit Druckmaterialien, Jugendliche benutzen jedoch immer reger das Internet.»

Dass viele Schweizer Teenager nur mangelhaft aufgeklärt sind, vermutet Sexualpädagoge Bruno Wermuth. Auch er hat schon oft erlebt, dass Jugend­liche die HPV- mit einer vermeintlichen Aids-Impfung verwechselten. Um gegen dieses Halbwissen vorzugehen, fordert er gewisse Jugendliche zu «Sexperten» auszubilden. Wermuth: «Diese könnten in der Schule als Ansprechpersonen für Gleichaltrige dienen.»

Für die eidgenössischen Kommission für Kinder- und Jugendfragen zeigen diese Resultate, dass es höchste Zeit zum handeln ist: «Die Aufklärung sollte schon im Kindergarten beginnen und muss in der Schule systhemamisch weiter geführt werden», so Präsident Pierre Maudet.

Sexualberater Bruno Wermuth beantwortet Fragen rund um Lust und Laster, Versagen, Verhüten und Verklemmtheit. Auch Eltern erhalten Tipps und Rat in Sachen Aufklärung des Nachwuchses. Fragen stellen können Sie mit dem Formular am Ende des Textes.

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