Rekurs in BaselEltern wehren sich gegen die Sex-Box
Die Sex-Box bringt Eltern auf die Barrikaden: Sie wollen die Freistellung ihrer Kinder von der Sexualkunde in der Unterstufe erreichen. Vermutlich vergebens.

Der Inhalt der Sex-Box für den Sexualkundeunterricht. Foto: elternkomitee.ch
«Wir sind gegen Sexualkundeunterricht vor der dritten Klasse», sagt Marco S*. Zusammen mit zwei weiteren Betroffenen versucht der Vater nun, per Rekurs eine Freistellung seines Kindes vom Sexualkundeunterricht in der Primarschule zu erwirken. Denn in Basel wird das Thema Sexualität bereits im Kindergarten thematisiert, auch die umstrittene Sex-Box mit Anschauungsmaterialien kommt zum Einsatz. Der Widerstand der Eltern hat aber laut S. keine religiösen Gründe. «Dass man uns als Radikale darstellen wollte, ist eine Frechheit», so der Rekurrent.
«Es geht nicht um körperliche Vorgänge der Sexualität. Wir machen mit den Kindern keinen Aufklärungsunterricht», verteidigt Pierre Felder, Leiter der Basler Volksschulen, den sexualpädagogischen Unterricht. «Es ist auch ein Präventionsprogramm.» Denn auch unter Kindern in diesem Alter komme es zu sexuellen Übergriffen.
Die Chance, dass die empörten Eltern mit ihren Rekursen beim Regierungsrat Erfolg haben werden, ist sehr gering. «Es gibt rechtlich keine überzeugenden Argumente, die dafür sprechen würden», sagt der Basler Verwaltungsrechtsprofessor Markus Schefer.
*Name der Redaktion geändert